(51:31, CD, Digital, Sensory Records/Al!ve, 2021)
Bereits vor einiger Zeit veröffentlichte das im US Staat Illinois ansässige Trio Aziola Cry sein Debütalbum “Ellipsis” (2005) und die EP “Ghost Conversations” (2007). Nach längerer Pause erscheinen Jason Blake (Warr Guitar) und Mike Milaniak (Gitarre), ergänzt um ihren aktuellen Schlagzeuger Tommy Murray, wieder auf der Bildfläche.
Dem rein instrumentalen Progressive Metal bzw. Rock der Vorgänger ist man auf “The Ironic Divide” zweifellos treu drei geblieben. Noch immer bestimmen komplexe Folgen, ein Geflecht aus heftigen Akkordfolgen und rhythmischer Betriebsamkeit das rein instrumentale Geschehen. Gerne werden hier Namen wie King Crimson und Tool in den Hut geworfen, doch Aziola Cry verzichten auf einen zu offensichtlichen mathematischen Ansatz, bei ihnen geht es wesentlich geordneter zur Sache.
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Trotz gerade mal vier Songs in 51 Minuten, kulminierend im mehrteiligen, knapp 22-minütigen Titelsong, stehen bei den Amerikaner weit weniger ausufernde Solo-Eskapaden im Vordergrund. Stattdessen greifen vor allem die Riffs der beiden Saiteninstrumente gut verzahnt ineinander.
Konzeptionell wird das Album als Kampf zwischen den guten und bösen Eigenschaften des Menschen umschrieben. Auf den ersten Blick scheint die düstere Seite die Oberhand zu gewinnen, denn wirklich innere Erlösung oder offensichtliche Hoffnung ist im unheimlichen Saitengewirr nur selten zu erkennen. Dennoch entsteht eine ganz eigene Atmosphäre, die in ihrer bedrohlichen Hoffnungslosigkeit etwas irgendwie Anziehendes ausstrahlt.
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Aziola Cry setzten auf inhaltliche Verdichtung, geben ihrer Musik nur sehr wenig Raum zum Atmen, was den Charakter der finsteren, metallischen Musik unterstreicht. Fröhlich ist anders.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Aziola Cry / Sensory Records