zeug – Grounded (EP)

zeug - Grounded (EP) (55:26, Vinyl, Digital, Eigenproduktion / Blood Blast Distribution, 2020)
Respekt – eine EP mit 55 Minuten Spielzeit, das gibt es in Zeiten kulturellen Mangels nicht aller Tage. zeug haben das Zeug zum Vorzeigedingens in Sachen Breitwand-Epic-Doom-Rock-Stoner. Was uns bei “Grounded” mit insgesamt drei sympathisch gestreckten Songlautleben wieder einmal ganz widerspruchslos bewiesen wird. Hierfür fand Oberzeugwart Vladislav Overchuck (Bass) neue Gefährten in Benjamin Nash (Guitar) und Lorenzo Barbieri (Drums), was den Sound gleich mal ein ganz klein wenig in Richtung psychoaktive Umtriebe phasenverschob.

‘Awe’ ist eingangs eine sich langsam aber unaufhörlich steigernde wuchtig-monotone Offenbarung an die Götter des Doom-Riffs. Ein Strudel, der sich letztendlich, gleich einem kollabierenden Neutronenstern, der Schwerkraft geschuldet selbst pulverisiert. Immerhin brauchen zeug für diese Relativierung der Chaostheorie in Sound geschlagene 24 Minuten (wobei Zeit hier nun einmal überhaupt keine Rolle spielt). Nachfolgendes ‘Duende’ fällt mit seinen neunzehn Minuten hinsichtlich seiner Länge nur ein wenig ab, nicht aber in Bezug auf Energiegehalt und der Freude, sich sein eigenes schwarzes Loch herbei zu musizieren. Letztendlich wirkt ‘Toska’ anfangs wie der Einzug der Stormtrooper, bis sich dieses eine markante Riff nach und nach aufdröselt, um sich dann in einem selbst erschaffenen Trümmerfeld aus Noise und improvisiertem Stoner wiederzufinden.

Ach ja, Lyrics sind hier am Rande auch noch zu erleben. Diese werden, den Protagonisten geschuldet, abwechselnd in Englisch, Italienisch und Russisch vorgetragen.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 12)

Grounded by ZEUG

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