Sonus Umbra – A Sky Full Of Ghosts

(Sonus Umbra - A Sky Full Of Ghosts (unsigned/JustForKicks, 22.12.20)43:16, CD, Digital, Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 2020)
Gerade im Prog-Bereich existieren viele Band seit relativ langer Zeit, laufen aber komplett unter dem Radar. Sonus Umbra gehören ebenfalls in diese Kategorie. Die Band ist bereits seit den frühen 90ern aktiv, stammt ursprünglich aus Mexiko City und spielte in den Jahrzehnten ihres Bestehens auf diversen prestigeträchtigen amerikanischen Prog-Festivals wie z.B. RosFest oder ProgDay bzw. waren mit den wesentlich bekannteren Discipline auf Tour in Mexiko und Kanada. Seit einiger Zeit sind Sonus Umbra in Chicago beheimatet, wohin es Bandleader Luis Nasser verschlug.

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: auch der aktuelle Longplayer “A Sky Full Of Ghosts” hat mit den gleichen Makeln wie bereits sein an dieser Stelle rezensierter Vorgänger zu kämpfen. Gute progressive Ansätze wirken musikalisch interessant ausgestaltet, besonders die diversen Flötenparts wurden vielschichtig in das verspielte, leicht komplexe Gesamtkonztext verwoben. Doch kommt man vielfach nicht umhin, dass die Grundlage zwar gut angedacht, aber leider immer auch etwas unfertig, nicht zu Ende gebracht wirkt. Hinzu kommt emotional relativ ausdrucksloser Gesang, der solide, aber ohne den rechten Druck daherkommt.

A Sky Full of Ghosts by Sonus Umbra

Eigentlich schade, denn sobald die Band sich wie beim Longtrack ‘Hidden In The Light’ oder dem lebendigen ‘Losing My Insanity’ in längeren, verschachtelten instrumentalen Passagen auslebt, erkennt man, was hier musikalische eigentlich möglich wäre. So sind mehrfach ansprechende Ansätze zu erkennen, wurden die vielen inhaltlichen Wechsel souverän und spieltechnisch anspruchsvoll umgesetzt. Mit einer Balance aus härtern und sinfonischen Wechseln, kommt die inhaltliche Abwechslung keineswegs zu kurz, trotzdem vermisst man zuweilen ein gemeinsames Ziel auf dass das Zusammenspiel der umfangreichen Besetzung logisch hinzusteuert.

Am Album beteiligt waren:
Roey Ben-Yoseph: Gesang
Rich Poston: Gitarre, Keyboards
Steve Royce: Flöte, Keyboards
David Keller: Cello, Orchestral Percussion
Tim McCaskey: akustische und elektrische Gitarre
Andy Tillotson: Schlagzeug, Keyboards, Gitarre, Sound Design
Luis Nasser: Bass, Keyboards, Sound Design

Letztendlich gilt auch für dieses Werk: die Grundgedanken lassen einiges erkennen, der finalen Ausgestaltung fehlt es noch an den finalen, zündenden Ideen.
Bewertung: 7/15 Punkten

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