Oscillazioni Alchemico Kreative (O.A.K.) – Nine Witches Under A Walnut Tree

(47:44, Vinyl, Digital, Goodfellas Records, 2020)
O.A.K. hat nichts mit den gleichnamigen talentierten Kollegen aus Norwegen zu tun, denn dies ist als Abkürzung für „Oscillazioni Alchemico Kreative“ zu lesen, dem Projekt des italienischen Multiinstrumentalisten Jerry Cutillo, der an dieser Stelle bereits angesichts des Vorgängeralbums in hohen Tönen gelobt wurde. Nun liegt also ein neues Album an, und die Messlatte ist recht hoch gelegt. Wie schneidet also das Nachfolgewerk ab?

Zunächst zu den beteiligten Musikern, hier gibt es kaum noch Überschneidungen zum Vorgänger:

Jerry Cutillo – all instruments / vocals

Außer:

Jonathan Noyce – bass (1-3, 5-9)
David Jackson – saxophone (7)
Daniele Fuligni – grand piano (3)
Tetyana Shyshnyak – soprano & backing vocals (2-9)
Cristiana de Bonis – vocalisms & backing vocals (8-9)
Gerlinde Roth – spoken words (9)
Marta Perozzi – backing vocals (1)
Eclisse di Luna – backing vocals (9)

Einzige Überschneidung: Ex-Saxofonist von Van der Graaf Generator, David Jackson, ist wieder zu hören. Außerdem wieder ein ehemaliges Jethro-TullMitglied, nach Maartin Allcock (R.I.P.) auf „Giordano Bruno“ ist es diesmal Bassist Jonathan Noyce. War der Vorgänger noch sehr stark von Jethro Tull beeinflusst, so ist dies auf dem aktuellen Album nicht mehr in dem Maße der Fall. Zwar gibt es immer wieder mal Passagen, die deutlich an den Dino erinnern, doch insgesamt geht der Hauptprotagonist mittlerweile andere Wege.

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Weitere Informationen

In der dem Album zugrunde liegenden Geschichte befinden wir uns im Jahr 1572 in den Schluchten des Monti del Taburno, nahe der Stadt Benevento gelegen, wo sich Hexen trafen und ihre Rituale unter einem Walnussbaum abhielten. Im November 1572 fand die Supernova Tycho statt, in deren Licht neun Geschichten zu einer Geschichte zusammenschmolzen. Entsprechend enthält dieses Album – wenig überraschend – neun Songs. Die Hexen stammten überwiegend aus Italien, doch auch England, Deutschland und Ägypten waren vertreten. Und dies wurde dann – so es sich denn nicht um einen Instrumentaltitel handelte – auch entsprechend in den Texten umgesetzt, so dass beispielsweise ‚Dame Harvillers‘ in französischer Sprache präsentiert wird. Die gesungene Sprache auf dem abschließenden ‚Rebecca Lemp‘ stellt sich nach einigen Erkennungsschwierigkeiten als Deutsch heraus, was sich spätestens dann bestätigt, wenn Gast Gerlinde Roth einen deutschen Text spricht.

Die Musik ist vielschichtig gestaltet, die Mischung aus Symphonic Prog, Folk Rock und einer Prise World Music ist ausgesprochen gut gelungen. Mal sind die Keyboards im Vordergrund, dann wieder die Gitarren oder – natürlich – die Flöte. Gelegentlich kommen die französischen Motis, Seven Reizh oder auch XII Alfonso in den Sinn. Bisweilen klingt es auf „Nine Witches Under a Walnut Tree“ etwas sperriger als auf dem Vorgänger, ohne jedoch den Fan melodischen Symphonic Progs abzuschrecken. Auch wirken manche Passagen leicht schrullig, was aber dem Charme des Gesamtwerkes keinen Abbruch tut.

Cutillo ist mit diesem Konzeptalbum ein weiteres feines Album gelungen, das seine Fans in dem Kreis der Prog-Fans finden sollte, die sich mit einer Mischung aus Symphonic Prog und Folk Rock anfreunden können.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)

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Abbildungen: Oscillazioni Alchemico Kreative (O.A.K.)