(48:34, CD, Vinyl, Digital, AMS Records, 2021)
Asia Minor gehören zu den vielen unbekannten Bands im Progbereich aus den 70ern, die sich aber dennoch einen gewissen Undergroundstatus erarbeitet haben. Die Band aus Kleinasien – lateinisch Asia Minor – bestand aus zwei Exil-Türken, die als Studenten in den 70ern in Frankreich eine neue Heimat fanden und dort zwei Alben (“Crossing The Line”, 1979 und “Between Flesh And Divine”, 1980, beide bei Musea wiederveröffentlicht) aus dem Bereich des sinfonischen Progressive Rocks veröffentlichten.
Die beiden kreativen Köpfe Eril Tekeli und Setrak Bakırel bevorzugten dabei einen Mix aus östlichen Einflüssen, teils nervöser Rhythmik und melancholischen Prog-Elementen, bei der besonders die Verwendung von Flöte und expressiver Gitarre in Erinnerung blieb. Bisweilen noch etwas ungelenk und ausbaufähig, beim Gesang etwas schwachbrüstig, aber durchaus mit einem sehr sympathischen, leicht exotischen Unterton versehen, hinterließen die Alben in Insiderkreisen einen prägenden Eindruck.
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Mehr als 40 Jahre später liegt völlig überraschend mit “Point Of Liberation” ein neues Werk der mittlerweile um die beiden Ur-Mitglieder reformierten und im Großraum Paris ansässigen Formation vor. Wiederum setzt man auf eine Verbindung aus westlichen und östlichen Einflüssen, wobei man aktuell in folgender Besetzung aktiv ist:
Setrak Bakırel – Gesang, Gitarre
Eril Tekeli – Flöte, Gitarre
Evelyne Kandel – Bass
Micha Rousseau – Keyboards
Julien Tekeyan – Schlagzeug.
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Asia Minor machen stilistisch dort weiter, wo sie vor vielen Jahrzehnten aufgehört haben. Der melancholische Unterton und eine gewisse Exotik sind geblieben, wobei besonders das in Türkisch gesungene ‘Radyo Hatırası’ am eindringlichsten ausfällt.
Ansonsten gehört der in Englisch gehaltene, stark mit Akzent beladene und nicht gerade ausdrucksstarke Gesang leider zu den offensichtlichen Schwächen der Formation. Doch lässt man diesen außen vor, dann entwickelt sich im instrumentalen Unterbau eine interessante Mixtur aus orientalischer Exotik und progressiver Weitläufigkeit. Gerade Songs wie das über neunminütige ‘Oriental Game’ oder das elegische ‘The Twister’ überzeugen mit Abwechslung, Melodik und ausgiebigen solistischen Parts.
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Wer es progressiv-melodisch und leicht exotisch mag, dem kann ein Reinhören in dieses Album empfohlen werden.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Abbildungen: Asia Minor / AMS Records