(44:12, CD, Vinyl, Digital, Moment Of Collapse Records, 2020)
Manchmal lässt sich doch nicht alles im vertrauten Alleingang regeln. Für seine beiden Alben „Lullabies To Vilhelmine“ und „Neverno“ präsentierte sich Wolfredt noch als Soloprojekt des estnischen Multiinstrumentalisten Margus Voolpriit. Doch die Arrangements und der Anspruch der Tracks für sein neues Unterfangen „Tides“ waren schon ein ganz anderes Kaliber. Breitwandiger und -flächiger begibt sich Voolpriit hier mit seinem zum Quartett modifizierten Projekt noch mehr in die pathetisch-bombastischen Gestade postrockenden Treibsands und treibt schon im passenderweise „The Flood“ betitelten Opener diese erweiterten Möglichkeiten bis an die Spitze des zu Erwartenden. Die sonstigen Wechselwirkungen aus Laut und Leise, die im Postrock eigentlich das Yin und Yang der fast schon heiligen Philosophie dieses Genres bilden, verharren vor allem auf ‚Laut‘ und lassen nur hin und wieder, wie etwa in ‚The Forgotten Man‘ oder ‚The Moebius Strip‘, teilweise ambiente Nachdenklichkeiten zu. Sonst stehen Titel wie ‚Walrus Song‘, ‚Colossus‘ oder ‚Ghost In The Machine‘ durchaus für sich. Offensichtlich lassen sich solche semi-metallischen Ausuferungen eben doch besser im Kollektiv realisieren.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)
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Abbildungen: Wolfredt