(63:31, CD, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2020)
Das römische Prog-Projekt des italienischen Keyboarders Vincenzo Ricca geht in die vierte Runde und wird „Beaten Paths Different Ways“ betitelt. Andere Wege im Vergleich zu den Vorgängeralben werden allerdings nicht beschritten, man ist wie gehabt im symphonischen Prog Rock unterwegs. Und erneut ist eine illustre Schar an Gastmusikern beteiligt, wie die unten aufgeführte Besetzungsliste zeigt, wobei einige Musiker mittlerweile Stammgäste des Projektes sind. Diese Liste ist aus Prog-Fan-Sicht kaum zu toppen, fallen doch Bandnamen wie Yes, Genesis, King Crimson, Van der Graaf Generator, Caravan und aus des Protagonisten Heimat sind dies Banco, Premiata Forneria Marconi, FEM, Ellesmere, RaneStrane, Ancient Veil, Narrow Pass.
Das Projekt ist an dieser Stelle schon mehrfach erwähnt worden. Wer die hier vorgestellten Alben mochte, wird sich sicherlich auch an Teil Vier erfreuen können.
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Geboten wird lupenreiner Symphonic Prog, der stellenweise nicht nur Genesis-inspiriert erscheint, sondern auch schon mal beispielsweise einen Abschnitt aus „Selling England by the Pound“ beinahe 1:1 kopiert (zum Beispiel in ‚April 21st, 753 B.C.‘). Der Hauptprotagonist ist Keyboarder, also überrascht nicht, dass die Tasteninstrumente eine Hauptrolle spielen, und so kommen die Symphonic-Prog- und Mellotron-Fans sicherlich auf ihre Kosten. Das Ganze mag zwar zu Lasten der Eigenständigkeit gehen, doch der Italiener hat mittlerweile seinen Stil gefunden, der neben Zitaten auch Eigenes einbringt, was allerdings die Unterstützung der Gastmusiker benötigt. Die bekommt er ja auch reichlich. Ein Steve Hackett hinterlässt ebenso seine Spuren wie David Jackson (der schon nach zwei Sekunden erkennbar ist) auf ‚A Mankind Heritage‘, das entsprechend sehr nach Van der Graaf Generator klingt. Eine sehr schöne Instrumental-Nummer. In Sachen Gesang mögen die Meinungen auseinander gehen, der Schreiberling sieht bzw. hört hier zumindest bei einigen (wenigen) Nummern eine Schwachstelle. Aber es sind ja auch Gastsänger dabei (siehe unten), wobei ein Bernardo Lanzetti mit seiner sehr eigenen Gesangsperformance nicht unbedingt jedermanns Sache sein mag. Doch das wird sicherlich durch die vielen feinen Instrumentaleinlagen wieder aufgefangen.
Und hier die Besetzungsliste:
Vincenzo Ricca – keyboards, vocals, bass
Sowie
Steve Hackett – electric guitars
Nick Magnus – piano, keyboards
David Jackson – saxophone & flute
John Hackett – flute
David Cross – electric violin
Bernardo Lanzetti – vocals
Richard Sinclair – vocals, fretless bass
Billy Sherwood – bass, drums
und
Franck Carducci – 12-string guitar & bass
Paolo Ricca – electric guitar
Roberto Vitelli – bass, Moog Taurus pedals
Daniele Pomo – drums
Jerry Cutillo – flute
Giorgio Clemetelli – acoustic guitar
Mauro Montobbio – electric & classic guitars
Luca Grosso – drums
Lorenzo Feliciati – bass
Riccardo Romano – piano
Danilo Chiarella – bass
Maurizio Mirabelli – drums
und als “special guests” noch:
Joanna “Jo” Lehmann Hackett – vocals
Francesco Di Giacomo – vocals
Fazit: Gewohnte Kost für den Symphonic Prog Fan mit jubilierenden Gitarren und typischem Retro-Keyboardsound inklusive Mellotron, Flöte, Geige, Genesis Zitaten und jede Menge bekannter Gäste.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: The Rome Pro(g)ject