Meer – Playing House
(54:43, CD, Vinyl, Download, Karisma Records/Plastic Head, 2021)
Nobel geht die Welt zugrunde. Mit Pauken, Trompeten, das heißt mit Strings und gleich mehreren Sänger*innen generiert sich die norwegische Band Meer hierbei als kleines beziehungsweise mittleres Orchester, was man bei den acht hier involvierten Musiker*innen dann auch bestätigt wissen will. Man spielt derweil Progressive Rock, aber keinen von der effektheischenden Fraktion, sondern einen mit einem angenehmen Flow behafteten Art Pop mit einer großzügig arrangierten Soundbasis.
Derweil die Streicher schon einen Hauch von Kansas-Atmos, also einen unbestreitbaren Mid-70’s Flair mit sich bringen, machen die unaufdringlichen Vocals von Johanna und Knut Kippersund eher auf Trip ’n Electro-Pop. So wähnt man sich einmal in mit Feenstaub berieselten Goldfrapp’schen ‚Utopia‘-Niederungen (‚Across The Ocean‘), mal im Talk Talk-Postpop verirrt (‚All At The Sea‘).
„Playing House“ braucht seine Zeit zur vollen und endgültigen Entfaltung, aber kommt dann umso effektiv-melancholischer und –sehnsuchtsvoller. Meer besitzen das Gen zur Erschaffung jubelnder Freudenchöre.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 13)
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