(33:04, CD, Digital, Soleil Zeuhl, 2020)
Den Gitarristen James Mac Gaw kennt man in erster Linie als Mitbegründer der französischen Jazz Rock Formation One Shot, doch vor allem als langjähriges, ehemaliges Mitglied bei Magma. Aufgrund einer schweren Krankheit hat er sich seit einigen Jahren aus deren Bühnenaktivitäten komplett zurückgezogen, liefert jedoch mit seinem bereits 2004 geschriebenen, aber erst in den letzten beiden Jahren aufgenommenen und Ende 2020 veröffentlichtem Soloalbum “La Fin Des Temples” eine Hommage an die Musik von Christian Vander bzw. Magma.
Dabei tritt Mac Gaw lediglich als Komponist, Produzent und künstlerischer Leiter in Erscheinung, wobei die ursprüngliche Idee bei diesem Album war, dieses Werk auch live aufzuführen. Leider kam es bisher nicht dazu, so dass an dieser Stelle lediglich eine Studioversion vorliegt. Umgesetzt wurde sein Werk von einer umfangreichen Besetzung, zu der u.a. sowohl Mitglieder von One Shot, als auch aus dem fernen Magma Umfeld zählen.
Im einzelnen waren an den Aufnahmen folgende Musiker/innen beteiligt:
Sébastien Rocquefelte – Gesang
Antoine Tharreau – Fender Rhodes & Keyboards
Anthony Lecomte – Bass
Louis Godart – Gitarre
Fabrice Fosse – Marimba
Daniel Jeand’heur – Schlagzeug & Percussion
Bruno Ruder – Fender Rhodes & Keyboards
Mathilde Borsoni – Gesang
Solène Gendre – Gesang
Didier Corbel – Gesang
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Stilistisch ist seine rund 33-minütige, in neun Titel aufgeteilte Komposition eindeutig dem zeuhligen Magma Kosmos zuzuordnen. Dies bedeutet im einzelnen: der ekstatische, teils mehrstimmige Gesang ist zwar ausschließlich in französisch gehalten, ansonsten bekommt man langsam sich steigernde Wiederholungen geboten, die hymnisch ausgelebt werden, beherrscht von den genretypischen, hypnotischen Rhythmen. Auch wenn James Mac Gaw als Gitarrist eigentlich vermuten lässt, dass er den Saiten mehr Raum einräumt, so sind es dennoch vor allem die Keyboards, die die solistische Vorreiterrolle übernehmen.
Der düstere Opener ‘Le Monde Des Machines’ scheint noch direkt aus den finsteren Tiefen einer infernalen Endzeit heraufzusteigen, doch hat man diesen sehr sinistren, stählernen Einstieg überlebt, dann atmet die Musik anschließend doch wesentlich mehr Lebensgeist. Dennoch durchzieht ein dunkler, fortwährender Unterton das Miniepos, wird man von einnehmenden Klängen in eine Art kosmische Trance versetzt.
Ein typisches Zeuhlwerk. Zwar etwas kurz geraten, dafür jedoch qualitativ überaus ansprechend.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Surftipps zu James Mac Gaw:
Bandcamp
Soleil Zeuhl
Spotify
Abbildungen: James Mac Gaw / Soleil Zeuhl