(78:24, CD, Digital, Black Lodge Records, 2020)
Kommen wir nun zu den Dingen, welche die Welt nicht braucht. Jedenfalls nicht zwingend. Also eigentlich doch wirklich gar nicht. Astrakhan, die Band um Sänger Alexander Lycke, schickt sich nämlich an, Andrew Lloyd Webbers Rockoper „Jesus Christ Superstar“ in den Progressiven Metal herüber zu wuchten. Weil ein Track wie ‚Gethsemane‘ als Zugabe überraschend gut funktionierte. Natürlich übernimmt Lycke hierbei selbst die Rolle des Jesus – so viel Zeit musste sein. Die Rolle des Judas wird derweil von Trans-Siberian Orchestra Mats Levén (aber vgl. auch Yngvie Malmsteen, Therion, Candlemass) ausgefüllt. Und natürlich beschränkt sich die „Astrakhan Superstar Experience“ dann nur auf jene Parts, die auf genau diese beiden Hauptrollen zugeschnitten sind. Weil die Aktion sonst den Rahmen gesprengt hätte. Nun besitzen Astrakhan in Per Schelander eine Lobby, um hiermit in entsprechenden Kreisen punkten zu können, war dieser doch auch schon bei namhaften Acts wie Pain Of Salvation, House Of Shakira oder Royal Hunt anzutreffen. So erleben wir die erneute Kreuzigung des Heilands in der schwedischen Live-Variante, die dann ob ihrer bis hin in den True Metal hineinreichende Überambitioniertheiten ein Sakrileg am Original darstellt. Kann man machen, muss man aber nicht! Auf keinen Fall!
Bewertung: 5/15 Punkten
Surftipps zu Astrakhan:
Homepage
Facebook
Twitter
YouTube
Soundcloud
Bandcamp
Spotify
Deezer
Abbildungen: Astrakhan