(10:50, Digital, CD, Midsummer Records/Cargo Records, 2020)
Wird auf BetreutesProggen.de von einer Spieldauer von zehn Minuten und fünfzig Sekunden berichtet, so löst dies oft Verzückungen bei den Lesern aus, da diese in der Regel darauf schließen können, dass es sich um einen Longtrack handeln muss.
Manchmal betreuen wir Redakteure allerdings auch die deutsche Post Hardcore-Szene, so dass es ab und an passieren kann, dass sich eine Spieldauer von knapp elf Minuten nicht auf die Länge eines Liedes, sondern vielmehr auf die Gesamtspieldauer einer Platte bezieht.
Im Falle der Münchner Truppe We Too, Will Fade macht dies allerdings keinen großen Unterschied, da die drei sich auf der Platte “Everything Falls Apart As It Should” befindenden Lieder ineinander übergehen und so, trotz ihrer Unterschiedlichkeit, wie aus einem Guss erscheinen.
“Everything Falls Apart As It Should” ist bereits die zweite EP der Bayern. Bereits im Frühjahr 2019 hatte es eine erste Einspielung namens “Enough” gegeben, mit der es das Quartett, bestehend aus Vlad Andrei (Gesang), Shmagi Liklikadze (Gitarre), Julian Brechdaumen (Bass) und Giovanni Raabe (Schlagzeug), als Band der Woche in die Junge Leute-Rubrik der Süddeutschen Zeitung geschafft hatte.
Brechdaumen und Raabe haben die Gruppe mittlerweile verlassen und sind von zwei Musikern namens Oli und Ludwig ersetzt worden, und auch musikalisch hat sich die Ausrichtung der Band ein wenig verändert.
Während We Too, Will Fade auf “Enough” noch wie eine typische Post Hardcore Band klangen, hat sich ihr Sound auf “Everything Falls Apart As It Should” ein gutes Stück in Richtung Post Rock/Metal verschoben. Zwar klingen die typischen Shouts und Screams von Frontmann Vlad Andrei im Vergleich zum Debüt unverändert (was für eine geil-emotionale Vorstellung beim Auftaktsong ‘My Dying Friend’), doch vor allem Shmagi Liklikadzes Gitarrenarbeit ist um ein Vielfaches atmosphärischer geworden.
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Dies wird vor allem beim abschließenden Titeltrack ‘Everything Falls Apart As It Should’ deutlich, da man sich hier fast komplett von Hardcore-Einflüssen verabschiedet hat und zu 95 Prozent im Post Rock angekommen ist. Wäre da nicht weiterhin die Stimme von Vlad Andrei.
Bewertung: 11/15 Punkten
Tracklist:
1. ‘My Dying Friend’ (4:36)
2. ‘I Tried My Best’ (4:14)
3. ‘Everything Falls Apart As It Should’ (2:01)
Besetzung:
Vlad Andrei (Gesang)
Oli Luxi (Bass)
Ludwig (Schlagzeug)
Shmagi Liklikadze (Gitarre)
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Midsummer Records zur Verfügung gestellt.