(44:21, CD, Vinyl, Digital, Apollon Records / Plastic Head, 2020)
Ursprünglich wurden Tammatoys schon vor mehr als 20 Jahren gegründet, weswegen es etwas erstaunt, dass “Conflicts” das offizielle Longplayer-Debüt darstellt. In den Anfängen veröffentlichte man zwar zwei EPs – “Circles” (2000) und “Within A Dream” (2004) – doch anschließend lag die Band mehr oder weniger auf Eis. Vor knapp drei Jahren begann die von Kjetil Bergseth and Øystein Utby gegründete Formation dann an den Arbeiten zu “Conflicts” und schrieb so viel Material, dass in den nächsten Jahren noch weitere Alben folgen sollen.
Die eigene Inspiration fußt angeblich auf Bands wie Yes, Genesis oder Rush. Und schon wären wir bei dem leidigen Thema mit Vergleichen, denn von den drei genannten Namen ist eigentlich fast gar nichts in der Musik von Tammatoys zu erkennen. Am ehesten scheint hier eine gehörige Prise Pink Floyd durch, ansonsten ist der melodische, treibende Neo Prog bzw. Art Rock der norwegischen Band relativ eigenständig ausgestaltet. Natürlich erkennt man eine stilistische Färbung, sofern man ein Faible für diese Genres hat.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Tammatoys setzen bei ihrer musikalischen Ausrichtung nicht auf komplexe Breaks und wirken trotz zwei Tracks jenseits der zehn Minuten Lauflänge inhaltlich fokussiert. Mal entsteht eine groovig-relaxte Atmosphäre, wie beim Opener ‘I Will Follow’, die in majestätischen, keinesfalls zu überladenen Bombast endet. Oder man rockt eher geradliniger los, wie bei ‘Politics’, um dann doch noch einige sinfonische Schlenker einzubauen.
Weitere Ausschmückungen liefern ein paar Mellotronchöre hier und da, sowie diverse Sprachsamples. Trotz drei (!) Gitarristen im sechsköpfigen Line-up nehmen Keyboards und Saiten eine fast gleichberechtigte Rolle ein. Einzig mit dem etwas kantigen, spröden Gesangsstil muss man sich arrangieren. Highlight des Albums ist der über 14-minütige Longtracks ‘The Conflict (Part 1)’, der druckvolle Instrumentalparts mit stellenweise leicht orientalischem Flair würzt, gleichfalls mit wechselnden Stimmungen punktet.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Am Album beteiligt waren:
Kjetil Bergseth – Gesang, Keyboards, akustische Gitarre
Øystein Utby – Bass
Simon Dolmen Bergseth – Gitarre
Bjørn David Dolmen – Gitarre
Ragnar Aasen Utby – Gitarre
Martin Utby – Schlagzeug
sowie als Gast:
Ørnulv Brun Snrtheim – Gitarre
Ein auf den ersten Blick solides, gefällig wirkendes Album, das auf die ganz großen Überraschungen verzichtet. Auf gesamte Laufzeit gelingt es jedoch immer mehr an Format zu gewinnen und eine ansprechende Leistung abzuliefern.
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 10, KS 10)
Surftipps zu Tammatoys:
Facebook
Bandcamp
YouTube
Spotify
Apple Music
Abbildungen: Tammatoys / Apollon Records