Saro Cosentino & Mino Di Martino – TV Dinner

1995/9.11.20 (MPrecords, 1995/9.11.20)(47:30, CD, M.P. Records/G.T. Music, 1995/2020)
In der heimischen Sammlung gehört das 1997 erschienene “Ones And Zeroes” von Saro Cosentino zu den immer wieder mal gerne ausgegrabenen Juwelen. Der italienische Multi-Instrumentalist, Komponist und Produzent scharte damals eine überaus illustre Runde an Musikern um sich – u.a. Peter Hammill, Jakko M. Jakszyk, Tim Bowness, Trey Gunn, Gavin Harrison, David Rhodes. Gemeinsam kreierte man eine spannende Songsammlung kunstvolller Popmusik mit teils Ambient-artiger, teils kantiger elektronischer Klanguntermalung (vgl. auch “Ones and Zeroes Reloaded (2015), d. Schlussred.).

Zwei Jahre zuvor arbeitete er bereits mit Mino Di Martino (u.a. Mitglied bei den italienischen 70er Progbands I Giganti, Telaio Magnetico und Albergo Intergalattico Speziale, und ebenfalls wie Cosentino Songschreiber für die Sängerin Alice) auf dem Album “TV Dinner” zusammen. Zum 25-jährigen Jubiläum wurde nun eine Wiederauflage des Albums veröffentlicht, die neben den ursprünglichen sechs Titeln auch noch den Bonustrack ‘Sheltering Sky’ enthält.

Sieht man sich die verwendeten Instrumente, der beiden Künstler an – Saro Cosentino: Chapman Stick, Keyboards, Gitarre, E-Bow, Loop, Electronics und Mino Di Martino – Keyboards, Gitarre, E-Bow, Tapes – dann wird schon deutlich, dass es hier hauptsächlich um elektronische Klanglandschaften im Grenzbereich zwischen Electronic und Ambient geht. Die rein instrumentalen Exkursionen setzen nur auf minimale Rhythmen, es sind vor allem die mal schwebenden, mal verzerrt kreischenden Gitarrensounds, die durch Äther gleiten.

Dieser Kantigkeit wird als Kontrast ein weicher, aber oftmals abstrakter Soundteppich unterlegt. Dadurch wird der Soundtrack-artige Charakter der Musik unterstrichen. Nicht von ungefähr machte sich Cosentino später vor allem einen Namen als Filmkomponist. “TV Dinner” wird somit vor allem von fragmentierten Strukturen und offenen Sounds getragen, das Album fordert durch seine unbestimmte Experimentierfreudigkeit. Bis auf den Bonustrack ‘Sheltering Sky’ nicht gerade leichter Stoff.
Bewertung: 10/15 Punkten

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Abbildungen: Saro Cosentino & Mino Di Martino / M.P. Records