Kevin Kendle – Laniakea (Deep Skies 6)

Kevin Kendle – Laniakea (Deep Skies 6; Eventide, 20.10.20)(60:36, CD, Eigenveröffentlichung/Eventide Music, 2020)
An dieser Stelle wird ja gerne auch mal Elektronische Musik oder Musik aus dem Ambient-Bereich vorgestellt. Ein aus Sicht des Rezensenten wichtiger Vertreter ist dabei bislang noch nicht erwähnt worden, und diese Lücke soll nmit dem aktuellen Album schleunigst geschlossen werden. Es geht um den britischen Musiker Kevin Kendle, der bereits auf eine Vielzahl an Veröffentlichungen zurückblicken kann. Dabei handelt es sich zum Teil um seichte New-Age-Musik, aber eine ganz andere Schiene fährt er beispielsweise mit seiner „Deep Skies“-Serie, mit der er mittlerweile bei Veröffentlichung Nummer Sechs gelandet ist. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um sphärische Elektronische Musik, bei der er auch von musikalischen Freunden unterstützt wird, die berits schon auf früheren Deep-Skies-Alben zu hören sind. Und so wurde das aktuelle Album eingespielt von

Kevin Kendle – moog voyager / ARP odyssey / Roland Juno 106 and DeepMind 12 analogue synthesizers / ASM hydrasynth / Korg KARMA and N1 synthesizers / Roland JD-800 and JV-1080 synthesizers / Yamaha CD synthesizer / sequencers / various virtual synthesizers

Nigel Shaw – Roland SH-101 / Korg Monotron and Reon Driftbox synthesizers / fujara / wood flute
Brian Abbott – glissando guitar / lead guitar.

Dem Serientitel entsprechend handelt das neue Album von einem Supergalaxienhaufen namens Laniakea, der etwa 100.000 Galaxien umfasst und eine Ausdehnung von 520 Millionen Lichtjahren hat – unvorstellbare Zahlen also. Und diese Thematik wird hier perfekt musikalisch in Szene gesetzt, denn man fühlt sich in einem ganz eigenen Kosmos durch die wunderbar atmosphärischen elektronischen Klänge. Dabei gibt es keinerlei hektische Sequenzerbegleitungen, vielmehr glänzen sämtliche sieben Kompositionen durch eine intensive Atmosphäre und der Hörer kann sich fallen lassen und sich mit auf die Reise in unendliche Weiten begeben. Auffallend sind die wunderbaren synthetischen Klänge, die hier aus den Boxen perlen. Das ist kein seichter New Age, das ist sphärische Elektronikmusik auf höchstem Niveau.

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Ein ausgesprochen gut zum Gesamtkonzept passendes Element, das auf der Deep-Skies-Serie immer wieder mal eingesetzt wird, ist das Spiel von Brian Abbott (hier besteht eine Querverbindung zu Gong und Daevid Allen) an der Glissando-Gitarre, die wunderbar mit den Synthesizer Arrangements harmoniert. Insgesamt geht es – wie auf den anderen Deep Skies Alben auch – ausgesprochen harmonisch zu, sodass sich dieses Album perfekt eignet, die Seele baumeln zu lassen. Ein wunderbares Hörerlebnis, das bestätigt, dass es sich lohnt, auf die nächste Deep-Skies-Veröffentlichung zu warten (immerhin lagen satte sechs Jahre zwischen Teil 5 („Illuminations“) und „Laniakea“!

Fazit: Wenn es um faszinierende spacige Elektronik-Musik geht, ist die Deep-Skies-Serie von Kevin Kendle eine Top-Adresse.
Bewertung: 13/15 Punkten

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Abbildungen: Kevin Kendle