(50:16, CD, Alliance Entertainment/Amplified Distribution, 2020)
In den letzten Jahren spielte der kanadische Bassist Antoine Fafard mit wechselnden Besetzungen immer wieder interessante Alben ein, wie z.B. ‘Borromean Odyssey‘ (2019) oder ‘Proto Mundi‘ (2017). Das grundlegende Material für sein neuestes Projekt schlummerte bereits seit einigen Jahren in den Archiven, bevor es dieses Jahr vollendet wurde.
Ursprünglich war Fafard von der Idee fasziniert, mit einem Orchester zusammenzuarbeiten und somit kammermusikalische Elemente und Jazz Rock bzw. Fusion zu verbinden. Kein bloßes Nebeneinander mit einem Orchester nur als schmückendes Begleitwerk, sondern ein echtes Miteinander, ein musikalischer Hybrid. So spielte er im März 2016 mit dem im tschechischen Ostrava ansässigem Janáček Philharmonic Orchestra zwei Stücke ein, die er anschließend durch sein Bass-Spiel und Gavin Harrison (King Crimson, The Pineapple Thief) am Schlagzeug instrumental finalisierte. Andere Projekte hatten anschließend höhere Priorität und so parkte man die Aufnahmen vorläufig im heimischen Ablageregal.
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Dieses Jahr ging es nun endlich weiter, inhaltlich dennoch wesentlich reduzierter. Für die weiteren Tracks, die allesamt von Antoine Fafard geschrieben und von ihm zusammen mit Gavin Harrison produziert wurden, wählte das kongeniale Rhythmus-Duo den Ansatz, lediglich Schlagzeug und Bass hauptsächlich mit Cello, Violine und Viola zu verschmelzen. Das spannende Endresultat ist eine Art Chamber Rock meets Jazz Rock, bei der die klassischen Instrumente meist die instrumentale Führungsrolle übernehmen, während ein sehr lebendiges und fein verwobenes Rhythmusgeflecht für den Unterbau sorgt.
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Das strahlt im Endresultat zwar eine gewisse Kopflastig- und Ernsthaftigkeit aus, doch besonders das wechselhafte, überaus verzwirbelte Schlagzeugspiel funkelt als treibendes, lebhaftes Element. Zudem steuert Antoine Fafard einige wohl dosierte Soli bei, während Gavin Harrison neben Schlagzeug ebenfalls mit der Marimba einige klangliche Farbtupfer setzt.
Unterstützung erfahren die beiden Protagonisten in erster Linie von Maria Grig an Violine und, sowie Jonathan Gerstner am Cello. Bei ‘Singular Quartz’ fungieren der besonders durch seine Tätigkeiten beim Mahavishnu Orchestra bzw. The Flock bekannte Jerry Goodman (E-Violine), wie weiterhin Avigail Arad (Cello) und Reinaldo Ocando (Marimba, Vibraphon) als Begleiter. Die beiden das Album abschließenden Tracks mit dem Orchester vollenden das zuvor gehörte in einem wesentlich größeren, geradezu cineastischen Klangrahmen.
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“Chemical Reactions” überzeugt nicht nur als innovative Interaktion von akustischen und elektrischen Instrumenten, sondern punktet ebenfalls inhaltlich als fordernde, dennoch mitreißende Mixtur.
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 10, KR 12, KS 12)
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Abbildungen: Antoine Fafard / Alliance Entertainment