Dawnation – The Mad Behind

Dawnation - The Mad Behind (unsigned, 13.11.20)(59:10, CD, digital, Eigenproduktion, 2020)
Mit dem sechsminütigen Opener ‘Don’t Bother Me‘ führt das Neubrandenburger Quintett Dawnation den Hörer in dessen Erwartungshaltung ein bisschen in die Irre. Es handelt sich um einen schnörkellosen melodischen Rocksong, der von Gitarrist Christoph Piel geschrieben wurde, alle anderen Songs sind Gemeinschaftskompositionen der Herren Piel, Wenndorff und Mecklenburg. Nach dieser Mainstream-Nummer passiert allerdings etwas, das sie für diese Seiten interessant und zu einer weiteren empfehlenswerten Prog-Band aus deutschen Landen macht. Die Kompositionen werden nämlich deutlich abwechslungsreicher und spannender – ohne dabei jedoch ihr Geschick für feine Melodien aus den Augen zu verlieren. Fans des Neo Prog kommen ebenso auf ihre Kosten wie Freunde peppigen Symphonic Progs. So zum Beispiel beim zweiten Song, dem neunminütigen ‚Behind The Mad‘, der mit hymnischer Gitarre startet und sich zu einer veritablen Neo-Prog-Nummer entwickelt, bei der auch die Keyboards einen Beitrag abliefern, der sich in den Gehörgängen festsetzt. Das Wechselspiel zwischen Gitarre und Tasten funktioniert hier wunderbar, und auch der Gesang passt prima. Und spätestens mit dem darauffolgenden ‚The Hypocrite‘ ist der Schreiberling dann von dem Potenzial dieses Newcomers endgültig überzeugt. Es beginnt zunächst recht gemütlich mit akustischer Gitarre und angenehmem Gesang, doch plötzlich ändert sich die Stimmung – ein Cello kommt hinzu, es wirkt düster und leicht crimsonesk. Und dann wird richtig Fahrt aufgenommen – ein toller Song!!

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‚Cheap Pills‘ weist sowohl klassische als auch experimentelle Elemente auf und überzeugt durch Abwechslungsreichtum, und auch die nachfolgenden ‚Lovely Child‘ und ‚Far Away‘ gefallen einfach. Was hier auf sechs mittellangen Songs geboten wird, ist durchaus bemerkenswert.

Zum Abschluss folgen mit ‚Mr. Trumpet‘ und einem Radio-Edit des Highlights ‚The Hypocrite‘ noch zwei kürzere Nummern, in denen sie ihre Mainstream-Kompetenz belegen.

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Eine weitere neue Band in der deutschen Prog-Szene, die das Potenzial besitzt, sich zu etablieren. Und wer steckt nun hinter der Band? Eingespielt wurde das Album von:

Clemens Reichard – drums
Robert Reich – bass
Jan Mecklenburg – lead vocals / percussion
Christoph Piel – guitars / vocals
Bert Wenndorff – keyboards / electronics / vocals.

Als Gast wirkt mit:
Torsten Harder – cello.

Und eingespielt wirkt diese Band durchaus, was auch kein Zufall ist, denn ein Teil hatte schon in früheren Projekten zusammen gearbeitet. Die drei Letztgenannten hatten 1998 die Band The Glistening Dawn mitbegründet, mit der sie zunächst als Coverband begannen, beeinflusst von Bands wie Deep Purple und Black Sabbath, aber auch u.a. Pink Floyd, King Crimson und Yes. Nach diversen Aufnahmen ging man dann 2004 auseinander. Mehr als zwölf Jahre später traf man sich wieder und dachte über eine Wiederbelebung der Band nach. Mit neuer Rhythmusband nannte man sich schließlich Dawnation. Nun legen sie ein klasse Debütalbum vor und man darf auf die weitere Entwicklung dieser talentierten Formation sehr gespannt sein.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)

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Abbildungen: Dawnation