Antony Kalugin – Marshmallow Moondust

(40:40, CD, digital, Caerllysi Music/Just for Kicks, 2020)
Schaut man sich die Veröffentlichungen der letzten Jahre an, so darf der ukrainische Multiinstrumentalist Antony Kalugin getrost zu den besonders fleißigen Musikern gezählt werden. Das geht schon damit los, dass er unter den verschiedensten Namen und als Kopf diverser Bands aktiv ist. Sei es mit Karfagen, Sunchild, Hoggwash oder AKKO. Als wäre das nicht schon genug, jetzt also auch ein Soloalbum unter seinem Namen. Der aktuellen Situation geschuldet mussten Aufnahmen für das nächste Karfagen Album verschoben werden und so kam der Ukrainer auf die Idee, mal ein echtes 1-Mann-Album einzuspielen, was in diesem Fall bedeutet, dass er auch zur Gitarre greift.

Gerade mal zwei Songs sind zu hören, beide – Zufall oder nicht – mit einer Spielzeit von 20:20 ausgewiesen. Auch die Schreibwiese der Songtitel soll wohl nicht zufällig auf Mars und Mond hinweisen, denn die beiden Songs heißen ‚MARShmallow‘ und ‚MOONdust‘.

Angesichts seiner verschiedenen Projekte stellt sich zunächst einmal die Frage, wie ist ein Soloalbum im Gegensatz zu den übrigen Arbeiten des Ukrainers gestaltet. Ein erster Durchlauf reicht schon aus um festzustellen, dass es sich um ein lupenreines Symphonic Prog Album handelt, vom kompositorischen Ansatz am ehesten mit Karfagen zu vergleichen.

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Und es ist ein reines Soloalbum, das heißt Antony Kalugin spielt tatsächlich alles selbst ein, und das ist eine ganze Menge an Instrumenten, wie die nachfolgende Auflistung belegt:
Korg Legacy collection: Triton, Wavestation Polysix, MS-20, Monopoly, M1, ARP odyssey, sowie Yamaha CP-reface, Kurzweil K2500, E-MU vintage keys, XilsLab Poly M , the Grand 3, Raven piano, Steinberg Halion. Soweit die technischen Daten zu den Tasteninstrumenten, die restlichen Instrumente seien weniger im Detail aufgelistet: electric guitars, additional synth electric & nylon guitars, bass, synth bass, drums (played live by midi), tamburin, shakers, triangles, rainstick, additional sampled percussion, voices.

Der Freund symphonischen Wohlklangs kommt hier voll auf seine Kosten, denn die beiden Songs haben reichlich schöne Melodien und wunderbare Arrangements im Angebot. Da ist kein Ausfall zu verzeichnen, sondern beide Songs überzeugen auf voller Länge, wobei es auf ‚Moondust‘ Passagen gibt, deren Atmo-sphäre den Schreiberling an das wunderbare „The White Ladies“ von Trace erinnert, um mal einen groben Anhaltspunkt zu geben. Der Mut des Ukrainers, sich nicht nur auf seine Kernkompetenz als Keyboarder zu konzentrieren, sondern auch Gitarrenparts und Bass zu übernehmen, hat sich rentiert, denn herausge-kommen ist ein ausgesprochen schönes, melodisches Symphonic Prog Album, bei dem die Tasten- und Gitarrenarrangements gut ausgewogen sind und für angenehmen Wohlklang sorgen. Dazu auch ein schönes Cover und zwei Mini-Poster als Beilage – ein prima Gesamtpaket.
Bewertung: 11/15 Punkten (WE 11, JM 11)

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Abbildungen: Caerllysi Music