(51:40, Vinyl, Digital, Midsummer Records, 2020)
Das ist dann wohl einmal wieder ein Fall von und für grenzenlosen Herzschmerz. Nach dem Ende der Metalcorer Watch Them Fade hatte deren Macher Marc Fischer nichts Eiligeres zu tun, als gleich aus dem Stand ein neues Format an den Start zu bringen, mit welchem er seinen Seelenzustand sofort in dementsprechende Soundfontänen fassen konnte. Six Days Of Calm heißt das neue Projekt des Musikers, das nun mit dem 7-Track Debüt „The Ocean’s Lullaby“ daherkommt. Welcher Protagonist hier gefragt ist, ob nun der Atlantische, der Indische, Pazifische, Billy oder gar Danny wird indes nicht geklärt. Wichtiger ist, dass es hierbei um Alpträume geht, die ihren Weg in die Musik finden, welche wohl darum auch (alp-)traumhaft schön ist. Langsam schält sich ein ‚Breathe‘ aus einem Kokon hauchdünner Soundgespinste, die sich mittels flirrender Gitarrenwände in einen Ausbruch postrockender Ekstase ergießen. In der Wucht des Finales lassen sich die Vorgänger von Watch Them Fade schon irgendwie erahnen, doch hier geht es um Emotionen und nun einmal überhaupt nicht um Aggressionen. Ein ‚Light‘ braucht so lange, um sich zur vollen Größe zu entwickeln, wie es benötigt, um wieder in den Niederungen gedankenverlorenen Wohlklangs zu verschwinden. ‚Loss‘ sowie ‚Obscure‘ benötigen zum Wachstum bedeutend länger und geraten so ganz von allein zu den Longtracks des Albums. Mit ‚The Final Notes‘ wird dann für den Augenblick erst einmal alles gesagt und wir sind um die Erfahrung reicher, dass die prognostizierten sechs Tage Stille hin und wieder nur fünfzig Minuten lang sein können.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)
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Abbildung: Six Days Of Calm