Millenium – The Sin
(48:18, CD, Digital, Vinyl, Lynx Music, Just For Kicks, 2020)
Millenium kann man getrost als Dauerbrenner des Progressive Rock in Polen bezeichnen – sowohl was das Dienstalter wie auch die Produktivität angeht. „The Sin“ ist bereits das 17. Album! Welche Band kann schon so eine umfangreiche Diskographie innerhalb der letzten 21 Jahren vorweisen. Millenium ist sich bei der Pflege ihres eingängig, melodiösen Neo Progs, polnischer Machart, stets treu geblieben. Damit wäre fast alles gesagt, zumal sich die meisten Veröffentlichungen doch stark ähneln. Das soll nicht heißen, das die Polen qualitativ mit anderen Vertretern des Genres nicht bestens mithalten könnten.
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Auf dem neuen Album „The Sin“, zu deutsch die Sünde, beschäftigten sich die Mannen um Keyboarder Ryszard Kramarski und Sänger Łukasz Gall mit den sieben Todsünden. Die ebenfalls sieben von Kramarski und Gall geschriebenen Songtexte setzen sich konsequenterweise mit Hochmut, Neid, Zorn, Trägheit, Habgier, Völlerei und Wollust auseinander, Themen die nicht nur in dieser krisengeschüttelten Zeit, sondern auch fortwährend ihre große Bedeutung haben. Gut 48 Minuten zaubern die Musiker mittels ausgewogener Gitarren- und Tastenarbeit und auf Basis solider Rhythmen ihren gewohnten Qualitäts-Neo-Prog. Schöne Balladen, einige Soloparts sowie Effekte, wie die rückwärts laufende Rede des Diktators Benito Mussolini gehören ebenso zum Album. Nicht mehr und auch nicht weniger. Durchgehend eingängig und melodiös, dabei hätte der ein oder andere Song ein wenig mehr Schwung und Abwechslung vertragen können, um der Gefahr einer gewissen Einförmigkeit besser entgegen zu wirken.
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Verantwortlich für alle Kompositionen und die Produktion von „The Sin“ ist Ryszard Kramarski. Für Mixing und Mastering steht Kamil Konieczniak, bekannt von den Neo Proggern Moonrise. Das interessante Design des Digipacks stammt von Marek Szczesny, einem renommierten polnischen Künstler. Für die ausstehende Vinyl-Version müssen die Fans noch etwas Geduld aufbringen, diese wird wohl frühestens Anfang des nächsten Jahres auf dem Markt erscheinen.
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In Sachen Melodie und Eingängigkeit sind die polnischen Neo Progger Millenium Wiederholungstäter. Ihnen gelingt das fast in Perfektion. Ohne Frage, für Liebhaber des osteuropäischen Progs ein Muss, für andere ein wohlgemeintes Kann.
Bewertung: 10/15 Punkten
Line-up / Musiker
– Łukasz Gall / Vocals
– Piotr Płonka / Electric Guitars
– Ryszard Kramarski / Keyboards & Acoustic Guitars
– Krzysztof Wyrwa / Bass
– Grzegorz Bauer / Drums, Percussion
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Abbildungen: Millenium