Midnight Deadbeats –  Moonshine Carnival  

Midnight Deadbeats - Moonshine Carnival (16times/CzarofCrickets, 20.11.20)(44:37, Vinyl, CD, Digital, Sixteentimes Music/Czar of Crickets, 2020)
Midnight Deadbeats sind ein Heavy-Rock-Trio aus der Schweiz. So einfach könnte eine Beschreibung des Debüts der Band aus Olten und Basel lauten. So einfach ist es aber nicht. Zum Glück.

Die drei jungen Schweizer sind seit drei Jahren unter dem Namen Midnight Deadbeats unterwegs. Zusammen widmen sie sich dem flotten und fetzigen Klang, der sich aus Blues, Rock’n’Roll und Heavy Rock zusammensetzt. Und dann ist da noch ein ganz anderes aber essentielles Element, dass die Musik auf “Moonshine Carnival” bestimmt – das Album wird von einer unbändigen Energie getragen. Deshalb heißt die Richtung, die hier eingeschlagen wird, auch ganz klar “Vorwärts”. Und zwar flott, wenn nicht sogar richtig zackig. Geschwindigkeitsbeschränkungen, Bremsen oder Hindernisse sind hier Fremdworte.

Und wieder lässt sich sagen: ganz so einfach ist das ja nicht!
Das Schlagzeug von Jukka Altermatt legt in ordentlichem Tempo los. Das rhythmische Grundgerüst ist allerdings auch geprägt von geschickten Breaks, dynamischen Intonationswechseln und einem nach vorne treibenden Gewitter aus Fills. Eindrucksvoll ist auch der massive Bass von Harald Binder, der sich mit warmen Tönen und Fuzz zwischen die Einschläge platziert und somit voller Groove die gefühlte Geschwindigkeit nochmal erhöht. Mono Mojo an Gitarre und Gesang setzt dem stark beschleunigten Klangbild die Krone auf. Feinfühlige Gitarrenriffs schießen über das raue Soundgebilde und erzeugen eine kratzig-süße Unwetterwolke. Dazu kommt der rotzig-melodische Gesang, der wirkt als würde Mojo die Hörenden am Kragen packen und ihnen die Worte direkt ins Gesicht singen.

“Moonshine Carnival” ist der Sound, zu dem Rennen gewonnen werden – egal ob auf Auto, Fahrrad oder Esel. Es ist die Musik zum über Zäune springen, zum fetzigen Tanzen, und zum Fäuste in die Luft strecken. Midnight Deadbeats geben Vollgas und es macht nicht den Anschein, als würde ihnen in allzu naher Zukunft der Sprit ausgehen. Hier trifft die Energie von Turbonegro auf den Genius von Led Zeppelin.
Bewertung: 12/15 Punkten (RG)

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