Kuhn Fu – Chain The Snake
(42:36, CD, Digital, Berthold Records, 2019)
Christian Achim Kühn ist bekannt für vertrackte Kompositionen und gewitzte Wortspiele. Die musikalischen Ergüsse des Groningers ließen sich vielleicht grob unter dem Begriff Jazz Punk kategorisieren – eine Schubladisierung, die aber wahrscheinlich mehr Verwirrung als Aufschluss stiftet. Also lieber eins nach dem anderen.
Die 2019 erschienene CD von Kuhn Fu trägt den Namen “Chain The Snake” und wurde mit folgender Besetzung aufgenommen:
Christian Achim Kühn – Gitarre und Text,
Ziv Taubenfeld – Bassklarinette,
Esat Ekincioğlu – Kontrabass,
George Hadow – Schlagzeug.
Obenstehende Liste verzichtet beim Mastermind bewusst auf das Wort “Gesang” zugunsten des Begriffs “Text”, denn wirklich singen tut Kühn nicht. Stattdessen wirft er wie im Lied ‘Gustav Grinch’ gelegentliche Textpassagen ein. Exklamationen wie das ebenda zu hörende “Jaaaaazz!” zeugen von einer sympathischen und dezent nihilistischen Selbstironie. Im Stück ‘Traktus’ wiederum ist ein Fluchen im Hintergrund zu hören, das an die berühmten cholerischen Anfälle von Klaus Kinski erinnert. Einzig im letzten Stück ‘Wolf’s Muckenkogel’ singt Kühn die Melodie mit.
“Chain the Snake” ist bestimmt durch eine kunstvolle Mischung aus Jazz Fusion, Art Rock und einer dadaistischen Punk Rock-Attitüde. Kuhn Fu brechen bewusst mit musikalischen Konventionen und reiben Salz in die dadurch entstehenden Wunden, im Selbstverständnis der Musiktheorie. Mehr Punk kann Jazz nicht sein. Wer sich mit Freakshows wie Alex’s Hand oder MOOP wohlfühlt, wird auch hier Gefallen finden.
Bewertung: 11/15 Punkten (RG 11, KR 11)
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