Victor’s Rampage – Infinite Elbow

Victor's Rampage - Infinite Elbow (unsigned, 16.10.20)
Abbildung: Victor’s Rampage

(24:54, Vinyl, CD, Digital, Eigenveröffentlichung, 2020)
Es war einmal ein Trio namens Enochian Theory. Die Briten wurden Zeit ihrer Aktivität oft erwähnt und gelobt und erlangten einige Anerkennung in der Rock und Metal Community. Mittlerweile sind Enochian Theory Geschichte und die drei Mitglieder gingen getrennte Wege. Während Thomas Benedict Harris-Hayes mit Oceania melodischen Betreutes Proggen berichtete), sind auch Sam Street und Shaun Rayment nicht vom Musizieren abgewichen. Die beiden Gründungsmitglieder von Enochian Theory stampften im Jahr 2018 ihr neues Projekt namens Victor’s Rampage aus dem Boden. In dieser Formation präsentieren die zwei langjährigen Freunde nun ihr erstes Mini-Album, das den Namen “Infinite Elbow” trägt.

Die Bezeichnung Mini Album ist in jedem Fall passend. Denn auch wenn “Infinite Elbow” inklusive ‘iNTRO’ und ‘OUTRo’ zehn Anspieler beihaltet, beträgt die Spielzeit doch lediglich 25 Minuten. Außerdem sind die einzelnen Stücke recht eindeutig voneinander getrennt und haben jeweils klar erkennbare Anfänge und Enden. Dadurch erscheint jedes Stück wie eine in sich geschlossene Geschichte. Fließende Übergänge zwischen den Liedern oder Ganzheitlichkeit bleiben dadurch leider weitestgehend auf der Strecke.

Abbildung: Victor’s Rampage

Dennoch haben Sam Street und Shaun Rayment für Hörgenuss gesorgt. Geboten wird instrumentaler Alternative Rock mit Tendenz zum Metal und starkem Einfluss von Prog und Post Rock. Melodisch und atmosphärisch begleiten effektgeladene Leadstimmen die harten Riffs, während sie über eine abwechslungsreiche Rhythmik reiten. So bauen Victor’s Rampage Spannung auf und erzeugen cineastische Klangbilder.

Die Stücke für sich gehen gut ins Ohr und verbreiten eine angenehme Atmosphäre. An sich ist auch jeder Titel auf “Infinite Elbow” schön anzuhören. Leider stören zwei Aspekte diesen Genuss nachhaltig. Zunächst ist da der bereits erwähnte Mangel an Konsistenz und Kohärenz. Des Weiteren sind Wiedererkennungswert und herausstehende Merkmale rar gesät, wodurch die einzelnen Stücke kaum im Gedächtnis bleiben. Ausnahmen für letzteres sind die Titel ‘The Question’ und ‘This is the Hand’ aufgrund ihrer Sprachsamples.

Vieles am atmosphärischen Prog und Post Rock auf “Infinite Elbow” ist wirklich schön und gut. Das zusammengewürfelte und sehr zusammenhangslose Konzept lässt die Gesamterscheinung jedoch leider nur mittelmäßig erscheinen.
Bewertung: 7/15 Punkten

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