Valerie Gracious, Steve Unruh, Phideaux Xavier – 71319 – Live At Montforti Manor

Valerie Gracious, Steve Unruh, Phideaux Xavier – 71319 – Live At Montforti Manor (Bloodfish/JFK, 5.8.20)(50:30, 53:27, CD, Bloodfish/Just For Kicks, 2020)
Ein Trio, das also gleich mit einem Live-Album an den Start geht. Dabei ist der erste Name für den Schreiberling ein unbeschriebenes Blatt, während die anderen beiden Musiker selbstverständlich hier bereits Erwähnung gefunden haben, sei es unter anderem durch vielfache Beteiligung an den Samurai of Prog Alben oder durch diverse Soloalben, deren letztes beispielsweise auch hier schon auf sehr positive Resonanz gestoßen ist. Und dort taucht schließlich auch der Name Valerie Gracious auf, die auf eben diesem letzten Phideaux-Werk gastierte.

Die insgesamt 16 Titel dieses Doppelalbums wurden bei ihrem Auftritt am 13. Juli 2019 aufgenommen, dabei bringen sich die Musiker wie folgt ein:

Valerie Gracious – electric piano / vocals
Steve Unruh – acoustic guitar / violin / flute / kalimba / foot pedals (percussion & effects) / vocals / looper
Phideaux Xavier – acoustic guitar / bass / electric piano / vocals.

Es handelt sich hierbei um einen one-off-Gig. Zwei Tage vor dem Konzert trafen sich die drei, quer über die Staaten verteilt lebenden Musiker vor Ort, um schließlich das zusammen zu proben, was sie vorher nur für sich selbst einüben konnten. Angesichts der Tatsache, dass es sich dabei nicht um simpel gestrickte Kompositionen handelt, ein durchaus wagemutiges Unternehmen. Das bei den Protagonisten laut eigenen Aussagen zunächst auch einige Unsicherheit auslöste. Zumal man vor einigermaßen erlesenem Publikum auftrat, das viele Meilen gereiste war, um diesem Konzert beizuwohnen. Gemäß Booklet handelte es sich dabei um die-hard Prog-Fans, „Prognoscenti“ genannt. Um noch einen oben drauf zu setzen, bat der Besitzer der Location Mark Montforti darum, das Konzert aufzunehmen. Zusätzlicher Druck also für die Musiker, der sich aber dann legte, als es schließlich losging und sich eine sehr positive, intime Stimmung entwickelte, die den Musikern die Begeisterung des Publikums schnell klar machte.

Der erste Set, der CD1 ausmacht, bestand ausschließlich aus Songs von Steve Unruh, der dabei die erste Hälfte im Alleingang bestritt. Dabei startet der Opener ‚Learn to Love Rain‘ mit Kalimba und erweist sich als feine akustische Nummer. Es folgen vier weitere kurze, aber unterhaltsame Nummern, auf denen sich der Protagonist mit foot percussion pedals begleitet und mittels Looping dann auch mal die Akustikgitarre laufen lassen kann, um beispielsweise zur Flöte greifen zu können. Set 1 wird schließlich mit zwei Longtracks abgeschlossen, die die 10-Minuten Marke teils deutlich überschreiten.

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‚Two Little Awakenings‘ ist gar nicht mal so „little“, sondern fast 19 Minuten lang und Titelsong eines Solowerkes von Steve Unruh aus dem Jahr 2001. Hierzu erscheinen Phideaux, von Unruh als „on bass: some dude“ vorgestellt, und später auch Sängerin Gracious erstmals auf der Bühne. Eine sehr schöne Aufführung, auf die abschließend noch das elf-minütige ‚Luxury denial‘ vom aktuellen Album „Precipice“ folgt.

Dass dieses zum größten Teil rein akustische Album durchaus nicht langweilt, zeigt sich sowohl in der Aufführung der Kompositionen des amerikanischen Multi-Instrumentalisten Unruh, als auch beim zweiten Set (CD2), das aus Titeln eines weiteren amerikanischen Multi-Instrumentalisten besteht, nämlich Phideaux Xavier .

Er hat bereits zahlreiche Solo-Veröffentlichungen auf dem Buckel, also reichlich Material zur Auswahl für diesen einmaligen Trio-Ausflug. Dabei hat er sich überraschenderweise gar nicht mal überwiegend beim aktuellen Album bedient, sondern bietet einen bunten Querschnitt. Waren auf dem ersten Teil noch hauptsächlich akustische Gitarren dominierend, kommt hier nun Piano hinzu, und Unruh kann sich auf seine Beiträge auf Flöte und Geige konzentrieren. Frau Gracious greift nun auch des Öfteren ins Geschehen mit ein. Bedenkt man die kurze gemeinsame Vorbereitungszeit ist es schon erstaunlich, wie gut abgestimmt dies alles klingt. Auch wenn im Booklet von einigen Patzern die Rede ist, fällt dies hier kaum auf. Es wird ein feines, intimes Konzert wiedergegeben, das Musikern wie auch Publikum viel Spaß gemacht haben dürfte. Mit Tendenz zu 11 Punkten.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11)

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Abbildungen: Gracious-Unruh-Phideaux