The Lab – Welcome

(101:17, digital, Eigenproduktion, 2020)
Es ist noch nicht einmal zwei Monate her, da wurde das seinerzeit aktuelle Album ”What We Need” auf dieser Seite vorgestellt, und schon liegt ein neues Werk vor. Es ist bereits ihr viertes, auf der sie ihre (O-Ton) „intuitive“ Musik vorstellen. Was bedeutet dies nun? In diesem Fall, dass man sich in Dortmund traf und ohne großartige Vorbereitung spontan losmusizierte. Abgesehen von Kürzungen und minimalen Ergänzungen wurde alles so belassen, wie es im ersten Durchlauf gespielt wurde. Respekt! Die Musiker, die diese 100 spannenden Minuten einspielten, sind

Marc Mennigmann – piano / keyboards / electronics
Reza Askari – double bass
Sven Kosakowski – drums / percussion
Sebastian Müller – guitar
Markus Stockhausen – trumpet / fluegelhorn / electronics.

Abgesehen von Mastermind Mennigmann und Drummer Kosakowski also eine andere Besetzung als beim Vorgänger. Stattdessen sind nun zwei Musiker der Kölner Band Colonel Petrov’s Good Judgement dabei, sowie kein Geringerer als Startrompeter Markus Stockhausen, Sohn des Komponisten Karlheinz Stockhausen.

Welcome by The Lab

Die Mischung aus Jazz und Ambient, die hier präsentiert wird, ist sehr beeindruckend. Es wird zwar erwartungsgemäß viel soliert, doch auch das (spontane!) Zusammenspiel funktioniert hier sehr gut, sodass den Hörer spannende Soundcollagen und intensive Atmosphären, gerade in den ruhigeren Parts, erwarten. Das klingt einerseits an manchen Stellen auch mal etwas wüst, doch gerade in den vielen zurückgenommenen, beinahe schon bisweilen relaxten Passagen wird eine geradezu hypnotische Stimmung erzeugt, die den Hörer in den Bann ziehen kann. Ähnliches wurde schon im oben genannten Vorgänger geschrieben, hier bestätigen sie diese Stärke erneut. Und mit dem Spiel von Stockhausen kommt noch einmal eine zusätzliche besondere Note hinzu, die sich perfekt ergänzt mit dem Tastenspiel von Marc Mennigmann. Beispielhaft für die beiden Extreme zwischen wüst und kontemplativ seien die letzten beiden Kompositionen genannt, das knapp acht-minütige ‚In The City Of Light‘, zu dem es auf der Bandcamp Seite auch ein Video gibt, und das abschließende wunderschöne elf-minütige Titelstück.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Abbildungen: The Lab