(48:38, CD, LP, Cooking Vinyl, 2020)
Hoppla, schon wieder ein neues Album von The Waterboys. Es ist doch kaum mehr als ein gutes Jahr her, dass uns Mr. Scott “Where The Action Is” vor die Füße warf. Schon da haben wir uns über seinen Arbeitseifer gewundert.
“Good Luck, Seeker” heißt das neue Werk. Gewisse Ähnlichkeiten mit den beiden Vorgängern sind nicht zu überhören. Scotts Vorgehensweise, die Songs auf teils recht simplen Patterns aufzubauen, kennzeichnet nun schon das dritte Werk in Folge. Das mag nicht jedem Langzeit-Fan schmecken, doch er lässt sich nicht beirren.
Auch auf “Good Luck, Seeker” serviert er uns wieder einige echte Perlen. Dazu zählt sicher die Hommage an sein Idol Van Morrisson ‘The Soul Singer’, die das Album eröffnet. Ein herrlich altmodischer R&B Kracher. Heraus sticht ebenfalls der wuchtige fast siebenminütige Folk-Rock Jam ‘My Wanderings In The Weary Land’. Das Stück nimmt Bezug auf den Titelsong des 2000er Albums “A Rock In The Weary Land” und lebt von Scotts eindringlichem Sprechgesang. Da und dort hört man auch den Geist von Prince aus den Songs heraus. Passend zum Songtitel in ‘Kiss a Frog Or Two’ und ganz besonders in der wirklich unwiderstehlichen Cover-Version von Kate Bushs ‘Why Should I Love You’. Kein Wunder, hatte das verstorbene Genie aus Mineapolis das Original ja auch für Kate arrangiert.
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Was “Good Luck, Seeker” allerdings qualitativ etwas ins Mittelmaß rutschen lässt, sind leicht schludrige Titel wie ‘Freak Street’ oder ‘The Golden Work’ und insbesondere die Tatsache, dass Scott im letzten Drittel des Albums anstatt zu singen nur noch erzählt. Was in dem bereits erwähnten ‘My Wanderings In The Weary Land’ und auch in ‘Postcard From The Celtic Dream Time’ noch spannend klingt, wird zunehmend beliebig und fahrig, auch weil der musikalischen Untermalung dazu langsam die Luft ausgeht.
Man darf also gespannt sein, ob sich Mike Scott nach drei Alben in recht ähnlicher Ausrichtung demnächst wieder einmal neu erfindet. Es ist fast damit zu rechnen. So dann: “Good Luck, Seeker”.
Das Album erscheint wie inzwischen üblich in diversen Formaten. Auf den gängigen Streaming Portalen kann man sich davon überzeugen, dass die Deluxe Version mit meist alternativen Versionen der Songs nichts Wesentliches zum eigentlichen Album hinzufügt. Die splatter-bunte Vinyl-Version ist hingegen bereits vergriffen.
Bewertung 10/15 Punkten
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