(53:42 + 38:22, CD, Digital, Ma.Ra.Cash Records, 2020)
Seit über einem Jahrzehnt widmen sich RanestRane der musikalischen Neuvertonung von klassischem Kinomaterial. Handelte es sich bei ihren bisherigen Projekten vornehmlich um reine Spielfilme (“Nosferatu“, “Shining“, “2001 – A Space Odyssey“), so wagt man sich mit “The Wall” auf etwas anderes Terrain. Die filmische Umsetzung von Alan Parker fußte ja auf dem Material von Pink Floyds Doppelalbum “The Wall”, ist also ein szenischer Musikfilm, in gewisser Weise ein sehr langer Videoclip zu diesem Album.
Gemäß der bisherigen, sehr eigenständigen Soundtracks von RanestRane löst sich die italienische Formation bei diesem Album in mehrerlei Hinsicht von ihrer sonstigen Herangehensweise. Zum einen orientieren sie sich sehr stark am Originalmaterial, womit “The Wall” in dem Sinne keine Neuvertonung, sondern mehr oder weniger ein Tributealbum darstellt. Das liegt auch daran, dass man zum ersten Mal auf englischsprachigen Gesang zurückgreift. Zum anderen wurden hier nur in Ansätzen eigene Ideen verwendet, das Originalmaterial lediglich mit leicht modifizierten Sounds neu interpretiert. So haben z.B. ‘Mother’ oder ‘When The Tigers Broke Free’ eine wesentlich weichere Färbung, nicht die Schärfe des Originals, fand hier eine gewisse RanestRane-isierung in den melodischen Bereich statt.
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Da man sich am Film orientiert, handelt es sich damit um keine Umsetzung des Studioalbums, sondern vielmehr des Filmsoundtracks. Das bedeutet eine leicht veränderte Songreihenfolge im Vergleich zum Studioalbum und teils neue Titel, die nur im Film verwendet wurden. Seit 2019 werkelte die gewohnte Quartett Besetzung Daniele Pomo – Schlagzeug, Gesang, Riccardo Romano – Keyboards, Gesang, Massimo Pomo – Gitarre, Gesang und Maurizio Meo – Bass, Gesang an diesem Projekt und präsentierte es bereits mehrfach live. Für die Band bedeutet dieses Album eine Rückkehr zu den Anfängen, denn letztendlich war “The Wall” eine wesentliche Inspirationsquelle, um mit der Umsetzung von eigener Filmmusik zu beginnen.
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Logischerweise stellt sich natürlich an dieser Stelle die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieses Projekts – ein gewagtes Unterfangen mit entsprechender potenzieller Fallhöhe. Denn während in der Vergangenheit doch ein komplett anderer Ansatz gewählt wurde, bleibt man hier aufgrund der Musikfilm-Grundlage mehr oder weniger der Vorlage von Pink Floyd verhaftet. Eine Beurteilung fällt damit schwer. Von der Umsetzung, dem Respekt gegenüber dem Original und vom Feeling her, machen RanestRane ihre Sache durch kleine nuancierte Veränderungen sicherlich gut. Letztendlich schwebt aber doch über allem die große Frage nach dem Warum, nämlich ein klassisches Album, zu dem eben ein begleitender Film erstellt wurde, nochmals neu mit nur leichten Veränderungen einzuspielen.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 11, KS 9)
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Abbildungen: RanestRane / Ma.Ra.Cash Records