Melua – Melua
(39:36, Digital, Eigenveröffentlichung, 2020)
Wenn man ganz unbedarft im Internet nach Informationen zu Melua sucht, stößt man zum Großteil auf Verweise zur georgisch-britischen Sängerin Katie Melua, die aber so gar nichts mit der hier vorgestellten finnischen Band zu tun hat. Wer’s einfacher bei der Suche habe möchte, dem sind die unten angeführten Links ans Herz gelegt.
Doch zurück zu unserem finnischen Fünfer – bestehend aus Ville Saarinen (Gesang), Tapio Fagerström (Bass), Jussi Rautio (Synthesizer), Petri Koskela (Schlagzeug) und Olli Rautio (Gitarre). Sie haben die Band 2017 in Pori gegründet und beschreiben ihren Stil selbst als atmosphärische Musik mit psychedelischem Einschlag umschreiben. Im Juli diesen Jahres legten sie ihr Erstlingswerk mit gerade mal fünf Songs vor.
Hier setzen sie einerseits auf schleppende, gleichzeitig intensive Rhythmik, wie auch eine stimmungsvolle Verbindung aus schwirrenden Gitarrenakkorden mit zurückhaltender Keyboard-Untermalung. Die psychedelische Note rührt vor allem aus der hypnotischen Soundfärbung, sowie die optische Präsentation der Musik.
Grundsätzlich lassen die Jungs jedoch ihr Faible für härteren Rock mit satten, knochentrockenen Riffs erkennen. An anderen Stellen, wie beim über 9 1/2-minütigen Songmonster ‘Burdens (Exhale)’ setzen sie auf die Karte auf- und abschwellende Dynamiksteigerungen, ‘Waves’ erinnert dafür zu Beginn an Mystik Toolscher Prägung.
Vor allem durch die deutlich atmosphärische, bisweilen doomige Note wird geschickt eine weitere Ingredienz beigemengt, die für eine durchdringende Intensität sorgt. Melua lassen sich Zeit für ihre düsteren Songs und verfügen zudem mit Ville Saarinen über einen stimmlich markanten Frontmann, der mit seinem Timbre an Madrugas Sänger Sivert Høyem erinnert.
Ein ansprechendes Debüt, das zwar gänzlich auf nordische Elemente verzichtet, jedoch definitiv Lust auf mehr macht.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, KS 11)
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Abbildungen: Melua