(34:31, CD, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2020)
Kein Schreibfehler, das zumindest preislich als „full-time“ Album eingestufte Werk bringt es tatsächlich noch nicht einmal auf 35 Minuten Spielzeit. Selbst für Vinyl-Zeiten in den Siebzigern eine ausgesprochen magere Zahl. Okay, es könnte ja eine kurzfristige Zusammenarbeit gewesen sein, die sich zufällig ergab und wegen enger Timelines eben nicht mehr hergab. Liest man aber, dass ein zweites Album schon in der Mache ist, hat das schon ein gewisses Geschmäckle – das gibt also schon mal Punktabzug!
Und damit endet dann auch schon das Gemecker, denn musikalisch wird hier hohe Kunst geboten. Die beiden Protagonisten wissen offensichtlich ganz genau, wie auf äußerst schwungvolle und lockere Art und Weise Mainstream und anspruchsvoller Rock mit Liebe zum Detail verbunden werden kann. Dies belegen sie auf zehn Songs, von denen lediglich das abschließende ‚Voyager’ die Marke von vier Minuten überschreitet. Dies unterstreicht zwar einen gewissen Mainstream-Ansatz, doch wer glaubt, man könnte von diesen kurzen Nummern keinen Prog-Anteil erwarten, sieht sich schon nach dem ersten Durchlauf widerlegt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Songs wurden zwischen Oktober 2019 und März 2020 aufgenommen, Minnemann muss an dieser Stelle sicherlich nicht mehr vorgestellt werden (Steven Wilson, The Aristocrats, UK usw.), und auch McStine ist kein Unbekannter (u.a. In Continuum, Laura Meade) .
Das Line-up:
Randy McStine – vocals / 6 & 12 string electric guitars / slide guitar / acoustic guitar / e-bow / ring mod / bass / keyboards / FX / organ
Marco Minnemann – drums / percussion / electric guitar / 12-string acoustic guitar / keyboards / vocals / FX / piano
Harry Waters – piano [9].
Wie man es schon von seinen Solo-Alben kennt, beschränkt sich Minnemann nicht nur auf sein überragendes Schlagzeugspiel, sondern erweist sich auch hier als Multi-Instrumentalist. Und das Ganze in perfekter Ergänzung zu McStine, der mit seiner feinen Stimme den Songs einen ganz eigenen Anstrich verpasst. Dabei geht es oft recht schwungvoll zur Sache, und es werden auch mal kleinere Frickeleien eingebaut, trotzdem bleibt aber alles im sehr melodischen und wohl auch massenkompatiblen Bereich. Einige Melodielinien setzen sich dann auch schnell in den Gehörgängen fest.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Dass sie auch ruhiger können, beweisen sie gegen Ende der CD auf dem wunderschönen ‚The Closer‘, was allerdings nicht daran liegt, dass Minnemann hier ausnahmsweise nicht dabei ist, obwohl er an der Komposition beteiligt war. Stattdessen wird McStine hier von Harry Waters am Klavier begleitet.
Ein prima Album, das allerdings – siehe oben – viel zu kurz ausgefallen ist. 75 Minuten sind meist keine gute Idee, aber keine 35 Minuten? Also wirklich….
Bewertung: 10/15 Punkten
Surftipps zu McStine & Minnemann:
Facebook
Twitter Randy McStine
Twitter Marco Minnemann
Instagram
YouTube
Bandcamp
Apple Music
Abbildungen: McStine & Minnemann