(36:06, CD, Progress Records, 2020)
„Opus Eleven“ ist die vermutlich letzte Veröffentlichung des im August 2017 verstorbenen schwedischen Prog-Musikers Hansi Cross. Dieses eigenständige Werk wurde nun posthum von seinen Freunden und ehemaligen Bandmitgliedern fertiggestellt und veröffentlicht. Nach dem kürzlich erschienenen Album „Halfway To Somewhere“ ist es bereits die zweite Veröffentlichung im Jahr 2020, die Hansi Cross gewidmet wurde. Im Gegensatz zum zuletzt genannten Album enthält „Opus Eleven“ fünf bislang noch nicht erschienene, neue Kompositionen. Die knapp 36 Minuten erinnern allerdings eher an eine überlange EP als ein komplettes Studioalbum. Aber besser man liefert konzentriert Qualität denn ausufernde Langeweile. Hansi Cross hatte bereits zu seinen Lebzeiten eine Vielzahl symphonisch geprägter Prog-Scheiben auf den Markt gebracht. Damit konnte er unter den Kennern auch einen gewissen Bekanntheitsgrad erzielen, auch wenn dieser nicht mit den schwedischen Größen wie z.B. den The Flower Kings, Opeth, Beardfish, Anekdoten, Änglagård und einigen mehr mithalten konnte. Das lag sicherlich an den Fähigkeiten des Musikers, zumal er auch bei anderen schwedischen Projekten und Bands, wie Grand Stand, Spektrum oder Brother Ape seine Möglichkeiten unter Beweis stellen konnte. Bekanntlich ist der Ruhm in der Progszene besonders hart umkämpft und nicht ausschließlich Talent hier ein Garant für Erfolg.
Die Band um Hansi Cross stand von jeher für symphonischen Neo Prog schwedischer Prägung. Allerdings kennt man die Band Cross auch als ziemlich dynamisch, nie zu süßlich, manchmal etwas düster daher kommend, auch mal komplex und dazu ein gutes Maß an Gitarren- und Keyboard betonten Songstrukturen. Für „Opus Eleven“ konnte Cross den in der Zwischenzeit populär gewordenen Nad Sylvan als Sänger und den Änglagård Keyboarder Linus Kåse zur Unterstützung gewinnen. Es ist Sylvan, der mit seinem charakteristischen Gesang dem Album eine besondere Note verleiht. „Opus Eleven“ besitzt wie viele seiner Vorgänger dieses Live-Gefühl und kann trotz der namhaften Gastmusiker als ein typisches Prog-Album von Cross bezeichnet werden. Deutlich hörbar ist, dass die Urväter des Progs Hansi Cross nachhaltig beeinflusst haben, wecken doch einige Passagen auch Erinnerungen an Genesis oder ELP.
Die fünf neuen Kompositionen ergeben ein neues Album, das man letztendlich als eine gelungene Ehrung für den viel zu früh verstorbenen schwedischen Musiker und Komponisten Hansi Cross ansehen kann.
Bewertung: 9/15 Punkten
Cross ist/ war:
Drums, Percussion – Persona Con Grata
Bass Guitar – Thomas Christensen
Guitar – Kent Kroon
Guitar, Keyboards, Vocals – Hansi Cross
Keyboards – Linus Kåse (Änglagård, Brighteye Brison)
Vocals, Backing Vocals – Nad Sylvan (Unifaun, Agents of Mercy, Steve Hackett).
Lyrics By – Hansi Cross, Persona Con Grata
Music By – Hansi Cross
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Wikipedia Progress Records
Abbildungen: Progress Records