(60:26, CD, Digital, Unicorn Digital, 2020)
Das Debütalbum “Human Error!” von Code 18 passt perfekt in das Beuteschema des kanadischen Labels Unicorn Digital. Die musikalische Grundrichtung ist fest im melodischen, sinfonischen Neo Prog verwurzelt, zugleich sind hier markante Ansätze aus dem klassischen Progressive Rock der 70er zu erkennen. Das Trio um Huis-Keyboarder Johnny Maz (Keyboards), JF Rémilliard (Gitarre) und Bönz (Gesang, Bass) wurde bereits 2008 gegründet, legt aber erst jetzt den ersten offiziellen Longplayer vor.
Unterstützt wird der aus der Outaouais-Region im Südwesten der kanadischen Provinz Québec kommende Dreier von diversen Gastmusikern, als da wären: Unicorn Digital Labelboss und Mystery Gitarrist Michel St-Père, Donald Prince (Bass), Rachelle Behrens (Gesang), sowie den beiden Schlagzeugern Sonny Tremblay und Dan Lacasse. Eines gleich vorweg: auch wenn hier bei sieben der zehn Tracks echte Schlagzeuger am Start sind, so wirkt der Schlagzeugsound teilweise sehr steril und synthetisch, lässt eher einen Drumcomputer vermuten, was bei einigen Titel sogar zutrifft.
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Thematisch hat man sich gleich an ein ausschweifendes Konzeptalbum gewagt – das Konzeptalbum handelt vom Kampf zweier Nationen um Wasserressourcen. Passend zum Thema wechseln dramatische Passagen mit mal weit ausladender, mal nachdenklicher Sinfonik ab, wird besonders in den vielfachen Instrumentalpassagen der Interaktion zwischen Keyboards und Gitarre jede Menge Platz eingeräumt. Mitunter dürfen ebenfalls ein paar härtere Gitarrenriffs, sowie ein gewisser Grad an Komplexität nicht fehlen. Und es gibt Songfragmente, die vom Keyboardbombast und der Spielweise her an ELP erinnern.
Doch schleicht sich bei den Arrangements unterschwellig das Gefühl ein, dass hier einfach zu viel hineingepackt werden sollte. Die Breaks wirken mitunter zu willkürlich, die Logik der Songs verliert sich in unnötiger Hektik. Ein weiterer Schwachpunkt ist zudem der wenig druckvolle Gesangsstil von Bänz, der zwar bei der instrumentalen Dominanz meist in den Hintergrund tritt, aber trotzdem bei seinen Auftritten keinen großen Eindruck hinterlässt.
Gute Ansätze sind hier sicherlich vorhanden, besonders einige Gitarrensoli steigern sich dramatisch euphorisch in neue Höhen. Doch ist besonders im Kompositionsbereich und ebenfalls beim Gesang noch Luft nach oben.
Bewertung: 7/15 Punkten
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Abbildungen: Code 18 / Unicorn Digital