(51:37, CD, Digital, Melodic Revolution Records, 2019)
Der in Russland geborene und in Deutschland, genauer gesagt in Karlsruhe ansässige Andrew Roussak gehört zu den Multi-Instrumentalisten, die bislang noch nicht den entscheidenden Durchbruch erringen konnten. Das ist besonders bemerkenswert, da er 2006 als bester Keyboarder und Instrumentalist mit dem Deutschen Pop & Rock-Preis ausgezeichnet wurde. Der Weg zum wohlverdienten Ruhm ist bekanntermaßen steinig und hat oft nur wenig mit Talent oder Können zu tun, da scheint auch Roussak keine Ausnahme zu sein. Nach seinem Debütalbum „No Trespassing“ aus dem Jahr 2006 und dem Klavier-Album “Blue Intermezzo” aus dem Jahr 2010 legt er 2019 mit „Storm Warning“ nach. Auch wenn bereits wieder ein Jahr vergangen ist, sollte das kein Grund sein, diese Veröffentlichung vollends zu schlabbern.
Andrew Roussak mischt klassischen Rock mit der Moderne, seine Art von Rockmusik mit wundervollen progressiven Instrumentalparts wird durch schöne Gesangsparts bereichert.
„Storm Warning“ ist grundsätzlich ein recht rockiges Werk, obwohl Roussak in seinen aktuellen Kompositionen seinem Stil treu bleibt und diverse musiklische Richtungen miteinander verbindet. So scheint seine Begeisterung für Klassik, Melodic Rock, 70s Hard Rock, AOR und Retro Prog ungebrochen zu sein.
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Seine Spielweise erinnert zeitweise an Rick Wakeman, wenn man vom Bombast des Ex-Yes-Tastenmannes einmal absieht. Er orientiert sich zwar an dem ein oder anderen großen Musiker, er kopiert sie aber nicht und das ist auch gut so. In seiner Besetzungsliste tauchen zwar gleich zwei Lead-Sängerinnen und ein Sänger auf, dennoch werden Vocals nur verhältnismäßig sparsam eingesetzt. Dafür bietet „Storm Warning“ über weite Strecken von Gitarren unterstützten Powerkeyboard-Rock, der es in sich hat, mal klassisch, rockig, dann aber auch garniert mit elektronischen Verfremdungen und Spielereien. Wenn nicht zwischendurch die ein oder andere balladeske Passage, als spürbare Atempause, eingeschaltet wäre, müsste man sich fragen, woher nimmt Andrew Roussak diese Energie und diesen unbedingten Vorwärtsdrang?
Technisch ist das ohne Zweifel auf hohem Niveau, verlangt aber dem Zuhörer auch einiges ab. Wirkungsvoll und zum Luft holen geeignet sind besonders die vom Künstler eingestreuten Momtente, die von Hammondorgel und Piano bestimmt werden. Wenn Roussaks Album eins ganz bestimmt nicht ist, dann langweilig. Er greift in die Kiste der Musikgenres und entzündet damit ein musikalisches Feuerwerkwerk, das an so manche Veröffentlichung im Stile der siebziger Jahre erinnert.
Bei allen, die sich für variantenreichen Keyboard betonten Prog begeistern können, sollte das neue Andrew Roussak Album auf Interesse stoßen. Hier wird nicht gekleckert, sondern deftig in die Tasten gegriffen.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, HR 11)
Besetzung:
– Andrew Roussak / All Instruments, Performer, Composer, Programming, Production & Mixing
Gastmusiker:
– Max Kottler / Lead Vocals
– Nadia Ayche / Lead Vocals
– Selina Waidmann / Lead Vocals
– Oli Weislogel / Guitar Solo
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