(44:34, CD, Vinyl, Digital, Apollon Records / Plastic Head, 2020)
Bereits mit ihrem Debüt “Ultrasound” legten Pixie Ninja ein beachtenswertes Debüt vor. Drei Jahre später geht es nun mit dem norwegischen Quartet inklusive ex-Änglagard Mitglied Mattias Olsson weiter. Wiederum überzeugt man mit einer gekonnten Vermengung von skandinavisch geprägten Retro Prog, diversen Elektro-Zutaten sowie jeder Menge wuchtigen Dynamikwechseln und einer gewaltigen Stimmungstiefe.
Pixie Ninja gelingt es deutliche Prog-Reminiszenzen der Vergangenheit aufzunehmen, diese jedoch mit plötzlichen, inneren Brüchen und zuweilen heftigen, knarzenden Riffs in aktuelleres bzw. ganz anderes Fahrwasser zu steuern.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Das Album ist inspiriert von einer Sci-Fi-Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft. Aufgrund deren “Horror”-Thematik war eigentlich zu erwarten, dass hier kein typischer Wohlfühl-Prog aus nordischen Gefilden dominiert. Tatsächlich stapfen immer wieder unerwartet mächtige und unberechenbare Trolle mit schönen Gruß an die Cthulhu-Mythlogie durch das Klangbild. Das heißt jedoch keineswegs, dass man komplett unzugängliche Avantgarde oder ausschließliche Endzeitstimmung erwarten sollte.
Denn genauso finden sich liebliche Melodien – meist aus der analogen Mottenkiste mit mächtiger Mellotron-Unterstützung – und sinfonische Sanftheiten im Sound der Skandinavier. Doch genauso konsequent werden dann auf einmal beim Härtegrad und im düsteren Stimmungsbild die Regler auf 11 geschoben und es erfolgt erneut ein Richtungswechsel. Bestes Beispiel dafür ist das vielschichtig und wechselhaft angelegte ‘Leng Plateu’, dass die komplette Palette von progressiver Wucht bis hin zu Ambient-Passagen umfasst.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Pixie Ninja in der Besetzung Jostein Haugen (Gitarre, Bass, Keyboards), Marius Leirånes (Gitarre, Bass, Keyboards), Mattias Olsson (Schlagzeug, Percussion, Glockenspiel) und Fredrik Klingwall (Grand Piano, Mellotron, Keyboards) legen mit ” Colours Out Of Space” ein erneut beeindruckendes Album vor. Trotz des großen Überraschungsfaktors, teils düsterer, roher Sounds und diverser Breaks, ist das Gesamtresultat ein in sich schlüssiger Mikrokosmos an ausgefeilter progressiver Vollbedienung.
Oder um mit einem Zitat von Lovecraft zu schließen: “„Wir leben auf einer friedlichen Insel der Ahnungslosigkeit inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es war nicht vorgesehen, dass wir diese Gewässer weit befahren sollen.“
Bewertung: 13/15 Punkten (KR 12, KS 13)
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Surftipps zu Pixie Ninja:
Facebook
Twitter
Bandcamp
Soundcloud
YouTube
iTunes
Spotify
Abbildungen: Pixie Ninja / Apollon Records