Centre El Muusa – Centre El Muusa

(40:46, CD, Vinyl, Digital, Sulatron Records / Brokensilence, 2020)
Was macht man, wenn einem als selbsternanntes Elektronik-Duo die Power abhanden geht? Man rekrutiert einfach Bass und Schlagzeug und lässt den Dingen freien Lauf. Ein Lauf, der auf diesem Debüt hin und wieder zu Schlingerkurs oder zum Kriechgang wird, da sich Centre El Muusa auf ihrem ersten Album allen Spielarten des psychedelischen Krautrocks verschrieben haben. Wenigstens ein Ding, auf welches man als geborener Teutone stolz sein kann. Immerhin wird gerade der Krautrock von allen HerrschaftInnen, die musikalisch tiefgreifend, -schürfend und –denkend on the road sind, als positives Argument eigener Soundfindung ins Feld geführt, ohne jetzt näher ins Detail gehen zu wollen.

Aber zurück zu Centre El Muusa. Die Band aus Estland um den sich gerade bezüglich psychoaktiver Klänge rührig kümmernden Multiinstrumentalisten Misha Panfilov geht auf ihrem 6-Track unmissverständlich in die Offensive, da ‘Turkeyfish’ erst einmal unverhohlen losscheppert und zwischen Can sowie La Düsseldorf alles mitnimmt, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Demgegenüber gibt sich ‘Glitter Bo’ dermaßen entspannt und lässig, dass man zu Atem kommen kann. Hier flimmern die Effektgeräte dermaßen farbenfroh, dass sich ein psychoaktiver Zustand auch ohne diverse Mittelchen einzustellen vermag.

‘Ain’t Got Enough Mojo’ handelt das entsprechende Motto in dreieinhalb Minuten ab, ehe sich mit ‘Burning Lawa’ das wohl heavyeskeste Stück über einen ergießt. Der Bass mäandert sich dabei stoisch ins eigene Nirvana während die Gitarren losgelöst von allen hemmenden Einflüssen selbstvergessen den Aufstand proben. Und während sich Centre El Muusa, noch einmal achtminütig, mit ‘Mia’ ihren eigenen ‘Planet Caravan’ erschließen, gibt es mit ‘Szolnok’ noch einmal einen großen Happs aus der Sauerkrautkonserve.
Bewertung: 10/15 Punkten

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