Audio Cologne Project – 2911.

Audio Cologne Project – 2911. (unsigned, 2013)(76:20, digital, Eigenproduktion, 2013)
Dass das Wörtchen Cologne im Bandnamen steckt, dürfte an der einen Hälfte dieses deutsch-englisch-ungarischen Duos liegen. Und warum dann drei Länder, wenn von einem Duo die Rede ist? Berechtigte Frage. Nun, zum einen lebt der Brite Dave Pearson, der sich in der EM-Szene bereits einen Namen als „Computerchemist“ gemacht hat, schon seit geraumer Zeit in Ungarn, zum anderen ist mit Zsolt Galántai (u.a. Rusty Gold) ein ungarischer Gast-Drummer mit von der Partie, der eine durchaus wichtige Rolle spielt. Und, um zum Anfang zurückzukehren, die andere Hälfte ist der Kölner Musiker Uwe Cremer, der schon einige Alben unter dem Pseudonym Level Pi (siehe Surftripps unten) veröffentlich hat. Fehlte nur noch, dass die Gesamtspielzeit 47:11 beträgt – aber glücklicherweise ist es deutlich mehr.

Alle sechs Songs auf „2911.“ sind Gemeinschaftskompositionen des Duos Cremer/Pearson. Das Album wurde Mitte 2013 veröffentlicht und ist nur digital erhältlich. Die Besetzung lautet:

Dave Pearson – keyboards / sequencers / bass guitar / bongo
Uwe P. Cremer – lead guitar / slide guitar / rhythm guitar / bass guitar / keyboards / sequencer
Zsolt Galántai – drums (1-5).

Schon der Opener zeigt, wo es bei dem Audio Cologne Project langgeht. Auf knapp 19 Minuten Spielzeit bringt es ‚Chemist’s bike‘, der zweitlängste Titel des Albums. Gitarre und Schlagzeug sorgen für Rock-Feeling, doch unvermittelt befindet man sich plötzlich in bester Berliner Schule Tradition. Auf eine erfreulich spannende Weise werden hier Elemente aus Progressive Rock, Psychedelic, Krautrock und Elektronische Musik miteinander verwoben. Das darauffolgende ‚Crazy Bongo‘ fällt deutlich in die Krautrock-Sparte, hier werden Erinnerungen an Neu! oder Harmonia wach.

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Ein weiteres Highlight des Albums ist der längste Titel, das knapp 20-minütige ‚Spieluhr‘, das dann auch dem Namen entsprechend beginnt. Eine wunderschöne Melodie, die einen durchweg interessanten Titel eröffnet. Es folgen Mellotron-Flöten und es breitet sich eine 70er Edgar Froese-Atmosphäre aus. Doch bald wird Fahrt aufgenommen und das Album entwickelt sich wieder eher zu einem Rock-Album.

Auf ‚Mind The Gap‘, einem weiteren Longtrack, setzt Cremer unter anderem Akzente mit einem floydigen Gitarrenspiel. Auf den ersten fünf Titeln sorgt Drummer Zsolt Galántai für die rhythmische Grundlage, lediglich der kurze „Bonus“-Titel ‚Akustisch-1‘ fällt etwas aus dem Rahmen.

Insgesamt ein Album, bei dem der Rock-Faktor gegenüber dem Elektronik-Anteil eindeutig überwiegt, das aber sowohl Rock- als auch EM-Fans durch seine perfekt arrangierte Mischung ansprechen dürfte.
Bewertung: 11/15 Punkten

Surftipps zu Audio Cologne Project:
Dave Pearson Homepage
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Dave Pearson Bandcamp
Dave Pearson Soundcloud
Dave Pearson Music Brainz
Dave Pearson Last.FM
Computerchemist Wikipedia

Uwe Cremer Homepage
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Uwe Cremer Bandcamp

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Zsolt Galántai Soundcloud

Abbildungen: Audio Cologne Project