Alberto Rigoni – Odd Times
(36:50, CD, Digital, SlipTrick Records, 2020)
Es sind wahrlich merkwürdige Zeiten. Da hätte Alberto Rigoni sein neuestes Album kaum passender benennen können. Fünf neue Stücke hat das Genie am Funk Bass zusammen mit Drummer Marco Minnemann sowie Gitarristin und Keyboarderin Alexandra Zerner eingespielt.
Wer schon mal bei zumindest einer bzw. einem der drei Virtuosen reingehört hat, weiß was hier zu erwarten ist. Prog, Funk, Fusion und Metal geben sich in Hochgeschwindigkeit die Klinke in die Hand. Zerner, Minnemann und Rigoni setzen jeden Ton genau da hin, wo er hin soll und lassen sich auch bei halsbrecherischen Tempi nicht aus der Ruhe bringen. So klingt souveräne Musik.
Auf “Odd Times” lassen Rigoni und seine Mitstreitenden es ordentlich krachen. Mit starkem Metal-Einfluss bewegt sich die progressive Funk Fusion mächtig nach vorne. Gewisse Eindrücke aus loungigem Jazz dienen zur Überleitung zwischen den massiven Wänden aus intelligentem Sound. Und als Basis fungiert der omnipräsente Einfluss klassischer Musik, auf dem das Songwriting von Rigoni fußt. Vor allem der Barock hat eindeutige Spuren an den Kompositionen hinterlassen, was Coinnaisseusen und Connaisseure von Alberto Rigoni nicht wundern wird – vgl. z.B. “EvoRevolution” (2018), “Overloaded” (2014) oder “Three Wise Monkeys” (2012).
Für Fans virtuoser Musik ist diese Veröffentlichung ein sicherer Kauf. Wer bei John Petrucci, Rhy Dongjiu oder Yngwie Malmsteem gerne zugreift, kann auch hier nichts verkehrt machen. Schön ist vor allem, dass “Odd Times” nicht aalglatt ist, sondern auch gerne ein paar Kanten zeigt. Besonders im letzten Stück ‘Different Worlds’ zeigen die drei Kunstschaffenden, wie sie ihre unterschiedlichen musikalischen Einflüsse zu etwas Einzigartigem kombinieren können.
Bewertung: 10/15 Punkten (RG 10, KR 11)
Surftipps zu Alberto Rigoni:
Homepage
Facebook
Twitter
Bandcamp
SoundCloud
YouTube
Spotify