Airbag – A Day On The Beach
(48:50, CD, Vinyl, Digital, Karisma Records/Soulfood, 2020)
Kuschelprog? Wellness-Artrock? Warum nicht! Gitarrist Bjørn Riis veröffentlichte in der letzten Zeit zwar ein Soloalbum nach dem anderen, mit „A Day On the Beach“ schafft es seine Band Airbag dann aber wieder erst nach vier Jahren, eine neue Platte herauszubringen. Was vielleicht mit daran liegen könnte, dass hier das einstige Quintett zum Trio ‚gesundgeschrumpft‘ wurde, was dem Sound an sich dann aber nicht unbedingt einen nennenswerten Abbruch tut. Auch auf „A Day On The Beach“, das sich vom Stimmungsbild und den Motiven her irgendwie an Anathemas „A Fine Day To Exit“ nähert, regiert der Wohlklang, der auch hier wieder dezente Parallelen zu Pink Floyd oder Steven Wilson zieht, was ja nicht unbedingt die schlechtesten heranziehbaren Links sind.
Mit ‚Machines And Men‘ liefern die Norweger dann gleich zu Beginn einen Zehnminüter ab (vier der sechs hier enthaltenen Tracks sind derweil auf dem Niveau, welches man mit episch bezeichnen könnte). Schon hier kann man sich behaglich hineinkuscheln und gemütlich machen, da hier nichts piekst, stachelt, wehtut oder sonst irgendwie unangenehm ist. Und irgendwie erlebt man hier gleich ein Déjà-vu, das gewisse Tendenzen zum Archive’schen ‚Again‘ mit sich bringt. ‚Into The Universe‘ wartet dann schon mal mit der fälligen Pink Floyd-Gitarre auf, ‚Megalomanic‘ enthält wohlüberlegte arrangementtechnische Ausuferungen, die durchaus mit dem Begriff ‚Rock‘ festgemacht werden könnten. Wie immer im Airbag-Kosmos hält das Album ein Konzept, ein Storyboard, bereit, bei dem es sichtlich wieder um eine höhere Sache geht. Was so ein Tag am Strand so alles zu bieten hat …
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11, KS 11)
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Abbildung: Airbag