(39:59, CD, Eigenveröffentlichung, 2020)
The Foxholes haben ein Live-Album herausgebracht, schlicht betitelt “Konzert”.
Ursprünglich nicht als Veröffentlichung geplant, entschied das Trio sich, die wegfallenden Shows in diesem Jahr mit der Veröffentlichung eines Live-Albums auszugleichen. Aufgezeichnet während eines Auftritts in Barcelona im Februar 2019, wurden die zehn (bzw. elf bei Bandcamp) besten Tracks des Konzertes für die neue Live-CD ausgesucht.
Wird auf den Alben neben dem rockigen Einschlag auch viel mit elektronischen Sounds und Elementen gearbeitet, hört man die drei Musiker auf “Konzert” als Power-Trio. Jonah A. Luke spielt im Studio auch Synthesizer, live bedient er ausschließlich Gitarre und Gesang. Seine Mitstreiter sind Ángel Millán am Schlagzeug und Max “Mojo” Moritz am Bass.
Die “stripped-back”-Versionen der Songs gepaart mit einem sehr viel natürlicheren und weniger sterilen Sound als im Studio, sind erfrischend und lassen die Musik von The Foxholes ganz anders und sehr viel dynamischer wirken. Die meistens Songs stammen von den letzten beiden Alben “Sci-Fox” (2017) und “Un Mal Menor” (2016).
Den Anfang macht das straighte ‘Tu Realidad’, gefolgt von ‘Tiny Speck’. Die Songs rocken richtig im direkten Vergleich mit den Studioversionen. Beim ‘Goldminer Song’ horcht man am Ende auf – da sind doch Keyboards im Hintergrund zu hören? Entweder ein Live-Sample oder es schien doch den einen oder anderen nachträglichen Overdub im Studio gegeben zu haben. ‘La Cienca de la Confusion’ treibt noch mehr als gewohnt und kommt dem Hard Rock, von dem es inspiriert ist, live noch näher. Beim harten ‘Tierra Ni Hogar’ fällt der Muse-ähnliche Pop-/Prog-Ansatz weg.
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Bei ‘Invader Proxy’ hören wir zwischendurch die Computer-Stimme, mit der auf dem Album gesungen wird. ‘Mephistopheles’ kommt durch den rockigen Live-Einschlag noch bedrohlicher daher, wobei die atmosphärische Orgel des Originals fehlt. Rein musikalisch ist das wahrscheinlich das anspruchsvollste Stück des Albums. ‘Betrayal’ treibt ordentlich, auf ‘De Tus Manos’ war der Betreuer sehr gespannt, erinnerte ihn das Original doch an Steven Wilsons ‘Index’. Der Vergleich funktioniert noch, doch wirkt das Stück live weniger mechanisch und direkter. Den Abschluss macht das poppige ‘King Cujo’.
Mit “Konzert” zeigen The Foxholes, wie lebendig ihre manchmal sterilen Songs live klingen können. Die Formation des Power-Trios funktioniert – alternativ hätten sie sich auch Gastmusiker dazu holen können, stattdessen rocken sie straight und rau. Den Songs wird damit neues Leben eingehaucht und man wünscht sich für die Zukunft weitere Live-Mitschnitte der Band!
Gemischt und gemastered wurde “Konzert” im Wheel Sound Studio von Txosse Ruiz, das Albumcover-Foto stammt von Ferran Descarrega. Geplant ist, im Juni ins Wheel Sound Studio zurückzukehren, um ein neues Album aufzunehmen. Wir bleiben gespannt und überbrücken die Wartezeit mit dem neuen Live-Release.
Bewertung: 10/15 Punkten
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