Long Distance Calling – How Do We Want To Live?

Long Distance Calling - How Do We Want To Live? (IOM/Sony, 26.6.20)(52:45, CD, LP, Digital InsideOut Music / Sony Music, 2020)
Mit ihrer Musik wollen Long Distance Calling nach knapp 15-jähriger Historie nicht nur ihre Fans, sondern auch immer wieder selbst überraschen. So sind zwar die kurzfristigen Experimente mit Gastsängern vor einigen Jahren schon lange ad acta gelegt und der Vierer aus Münster fokussiert sich seit dem (fast) wieder komplett auf die Kraft rein instrumentaler Musik. Fast deshalb, weil auf dem aktuellen Album bei ‘Beyond Your Limits’ Eric A. Pulverich von der Band Kyles Tolone als Gastsänger zu hören ist.

Hinter dem philosophischen Albumtitel “How Do We Want To Live?” steckt ein Blick passend zu den aktuellen Zeitgeschehnissen, ebenso dem Konflikt zwischen technologischer Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Menschen, wie z.B. durch massive Social-Media-Einflüsse.

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Passend zum offenen konzeptionellen Zusammenhang wurden wesentlich mehr elektronische Elemente, sowie diverse Sprachsamples in den Sound eingebaut, ohne auf den typischen schwebenden Gitarrensound und treibenden Groove zu verzichten. Dafür greift man als Ergänzung auf eine gewisse poppige Lässigkeit (‘Hazard’), düstere, kaputte Endzeitsounds (‘True/Negative’) oder krautige Gitarreneffekte (‘Voices’) zurück, während die bekannte schleppende Power von Gitarrenriffs (‘Immunity’) ebenfalls ihren Raum bekommt.

Das Quartett David Jordan (Gitarre), Florian Füntmann (Gitarre), Janosch Rathmer (Schlagzeug) und Jan Hoffmann (Bass) steckte viel Zeit und Herzblut in die behutsame musikalische Neuorientierung, die aber dennoch keinen Bruch mit der Vergangenheit bedeutet.

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Interessanterweise entschied sich die Band dazu, die Albumveröffentlichung nicht zu verschieben, sondern die Aufnahmen, die im Februar diesen Jahres begannen, während der zwischenzeitlichen Lockdown-Phase einfach fortzusetzen. Vielleicht entstand gerade deswegen, aufgrund der eigenartigen Situation, eine besondere Atmosphäre.

Die visuelle Komponente von Long Distance Calling entwickelt sich beim Hörer und in dessen eigener Vorstellungskraft, findet sich aber ebenfalls in den ansprechend und aufwändig gestalteten Videos, die begleitend zum Album erschienen und sich laut Bandaussage “als Stimme gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und all den Mist erheben, der gerade in diesen seltsamen Zeiten vor sich geht”.

‘How Do We Want To Live?’ ist als Limited Edition CD, Gatefold Black 2 LP + CD, digitales Album und limitierte Deluxe-Box-Set erhältlich.

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Bewertung: 12/15 Punkten (KR 12, KS 12)

PS: Parallel zum Album starteten Janosch Rathmer und Jan Hoffmann den Podcast “Lachend in die Kreissäge“, der sich vordergründig mit Situationen beschäftigt, die nicht immer nach Plan funktionieren, aus denen man aber im Nachhinein jedoch etwas lernen kann. Die ersten Folgen sind auf jeden Fall äußert unterhaltsam und kurzweilig (mit als Gästen z.B. dem Musikmanager Chris Klimek, u.a. Eat The Beat) , wobei die beiden ebenfalls tiefgründigere Themen streifen.

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Abbildungen: Long Distance Calling / InsideOut Music