Les Comptes de Korsakoff – Nos Amers

Les Comptes de Korsakoff - Nos Amers (Puzzle/InOuïe, 26.7.19)
Abbildung: Rémy Porcar / Les Comptes de Korsakoff

(47:43, CD, Digital, Label Puzzle/InOuïe Distribution, 2019)
Bassist, Komponist und Sänger Geoffrey Grangé rief im Jahr 2010 die Band Les Comptes de Korsakoff ins Leben. Sein Ziel war es, in experimenteller Herangehensweise die Schnittpunkte von klassischer Musik, Jazz und Rock zu erforschen. Gemeinsam mit einer wachsenden Gefolgschaft veröffentlichten die Korsakoff-Grafen mehrere EPs und den ersten Longplayer “Ghost Train” über Label Puzzle. Besonders interessant war allerdings das bisher neueste Album der Band, die inzwischen zum Oktett herangewachsen ist. Auf “Nos Amers” (frz.: “unsere Bitterstoffe”) kehren Les Comptes de Korsakoff wieder zur französischen Sprache in den Texten zurück. Darüber hinaus weist das dreiviertelstündige Werk der französischen Band ein bisher nie dagewesenes Level an Experimentierfreude auf.

Les Comptes de Korsakoff bewegen sich frei von konventionellen Stil- oder Genregrenzen. Musik mit Herz und Kopf hüpft wie ein junges Reh von lautem und düsteren Rock in gemütlichen Jazz. Die klassischen Elemente sind auf “Nos Amers” etwas in den Hintergrund gerückt, aber sie reiben sich noch immer schön an den progressiven Jazz- und Avantgarde Motiven. Grangé  hat sich beim Songwriting keinerlei Grenzen setzen lassen und folglich fließen die Übergänge locker aus der Hüfte. Unbedacht oder vorschnell geschieht aber nichts aus “Nos Amers”; die Breaks wirken oft spontan, sind aber sehr durchdacht und intelligent umgesetzt.

Es ist ein kunterbuntes und wildes Treiben. LCDK zeigen sich auf “Nos Amers” humorvoll, verrückt und mit dem dazugehörigen Genie, das diese beiden Komponenten zusammenhält. Der freakige Avantgarde Jazz Rock der Achterkonstellation ist etwas sanfter als vergleichbare Werke von ni oder Chromb!, was vor allem an der symphonischen Besetzung liegt. Diese besteht genauer aus:
Quentin Lavy – Schlagzeug
Christophe Blond – Piano
Romain Baret – Gitarre
Grégory Jullirad – Euphonium
Diego Fano – Alt- und Sopransaxophone
Guillaume Pluton – Trompete und Arrangements
Marie-Claude Condamin – Cello und Texte
Geoffrey Grangé – Bass, Gesang und Komposition.

Bewertung: 9/15 Punkten (RG 9, KR 10)

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