Les Big Byrd – Roofied Angels (EP)

Les Big Byrd - Roofied Angels (PNKSLM, 26.6.20)
Abbildung: Les Big Byrd

(18:39, Vinyl, Digital, PNKSLM Records, 2020)
Jocke Åhlund und Frans Johansson sind in der Stockholmer Musikszene zwei wichtige Dreh- und Angelpunkte. Als die beiden vor etwa neun Jahren neben ihren anderen Bands und Projekten (Teddyears, Caesars, Smile, um einige zu nennen) hatten, gründeten sie kurzer Hand Les Big Byrd. Außer den beiden Alben “They worshipped Cats” (2014) und “Iran Iraq IKEA” (2018) hat Les Big Byrd auch einen ganzen Stall voll Single Releases zu verzeichnen. Für Sammler besonders interessant ist, dass sämtliche Veröffentlichungen auch auf Vinyl erhältlich sind.

Nachdem Martin “Konie” Ehrencrona die Band verlassen hat, brauchte es wieder eine Person am Keyboard um das Trio zu komplettieren. Da Petrus Fredestad neben seiner Tätigkeit bei Exorcist GBG und Uran noch etwas Zeit hatte, wurde er flugs in die Reihen der Band aufgenommen.

Die EP beginnt mit dem flotten Titelsong und macht innerhalb von wenigen Momenten klar, was Les Big Byrd sich hier vorgenommen haben. Es geht um Krautrock der psychedelischen Sorte. Kombiniert wird der musikalische Krautsalat mit flottem Indie Rock. Wer die oben genannten Caesars noch kennt, wird viel vom treibenden Rhythmus der Band heraushören.

Auf den beiden anderen Titeln nehmen die drei Schweden in Sachen Tempo einen Gang raus. Dafür wird die Musik deutlich abwechslungsreicher. Die betörende Nummer ‘Reflex’ überzeugt mit Lo-Fi Electronica und sachter Harmonie auf den Keyboards. Erst gegen Ende des Liedes kehren fuzzige Krautrock-Motive in den exotischen Garten des Stücks zurück. Das abschließende ’10 Bells’ ist sogar noch verträumter. Nach wie vor krautig, aber nun mit starker Tendenz zum Shoegaze tanzt sich die psychedelische Nummer durch die Luft.

Was Les Big Byrd hier veröffentlicht haben, ist in allererster Linie ein Teaser für das im kommenden Jahr erscheinende Album. Daher mag auch die sehr abwechslungsreiche Thematik der drei Lieder rühren. Das Eröffnungsstück überzeugt auch auf ganzer Länge. Die anderen beiden Lieder kommen da nicht mal ansatzweise ran. Was die nächste Veröffentlichung noch alles zu bieten hat, kann man derzeit nur raten.
Bewertung: 9/15 Punkten

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