(35:06, CD (9 songs) / CD/DVD digipak / LP (10 songs) / digital, New Joke Music / Dutch Music Works, 2020)
Homebound ist bereits das dritte Solo-Album von Kristoffer Gildenlöw. Während sich von diesen das Debüt von 2013, “Rust” spontan zu den ewigen Lieblingsalben des stiftführenden Schreibluders gesellte, hatte das ebenfalls gelungene “The Rain” (2016) weit weniger anhaftenden Eindruck hinterlassen. Wie mag sich da der aktuelle Alleingang schlagen – aller guten Dinge sind drei?
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Kann man so sagen! Das alle vorherigen Arbeiten Verbindende trifft auch hier wieder zu: “telling stories and touching your heart with dreamy, somewhat melancholic tales of humanity and nature”. Auch thematisch finden sich Verbindungen, vor allem zu “Rust”, wie der Künstler in einem Interview erläuterte:
“I’m back a bit where the Album “Rust” fades out. A homage to life, growing older and facing the different phases you go through. But also nature and the change of seasons is a big piece of this album.”
‘Eternal’ eröffnet das Album, Natur- und mysteriöse Maschinengeräusche sowie wabernde Keyboards schaffen unmittelbar eine nächtlich-geheimnisvolle Stimmung, die effektvoll auf ‘Holy Ground’ überleitet. Hier fällt wieder einmal die zumindest klangliche Nähe der Gesangsstimme zu der von Kristoffers älterem Bruder auf, Daniel Gildenlöw.
Like ‘Father, Like Son’ greift das Thema “Älter werden, Eltern sein” im Gewand einer schon fast volksliedhaft schlicht-schönen Melodie auf – zurecht die Single zum Album.
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‘Infected’ könnte auch von Al Stewart stammen, jedenfalls was die kunstvolle Interaktion zwischen akustischer Gitarre und Gesang betrifft.
Etwas elektronischer und keyboardlastiger geht es bei ‘Snow’ zu, Fans der frühen Antimatter sollten hier voll auf ihre Kosten kommen.
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Mit ‘Chelsea Hotel#2’ ist auch eine Cover-Version enthalten – eine Verbeugung Kristoffer Gildenlöws vor dem 2016 verstorbenen (u. nicht 2017, wie in den Liner Notes steht) kanadischen Song-Poeten Leonard Cohen.
Die Piano-Ballade ‘You Need Not Stay (Away)’, ein deutlicher Favorit auf dem Album, bildet die rote Laterne bzw. das Signal, die Platte umzudrehen oder den CD-Player erneut anzuwerfen.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 12, KS 11)
Die Musiker auf “Homebound” und “Empty”:
Kristoffer Gildenlöw – Gesang, Bass, Gitarre
Dirk Bruinenberg (u.a. Elegy, Consortium Project, Adagio, Maiden uniteD) -Drums
Jeroen Molenaar – Drums
Fredrik Hermansson (Ex-Pain of Salvation) – Piano
Joris Lindner – Organ
Anne Bakker (u.a. Quibus, Agnes Obel) – Violin, Viola
Maaike Peterse (u.a. Ayreon) – Cello
Paul Coenradie – Guitar
Marcel Singor (u.a. Kayak, Ayreon, Solo) – Guitar
Erna auf der Haar – Backing Vocals
Jan Willem Ketelaers (u.a. Knight Area) – Backing Vocals
Ola Sjönneby – Brass
PS: Uns lag “Homebound” in der (u.a. wg. des reduzierten, aber eindrucksvollen Artworks von Blacklake Design) wunderschön geratenen limitierten/nummerierten -Edition vor. Das Album soll auch als limitiertes CD/DVD-Digipak aufgelegt werden, mit Videos zu jedem Song sowie weiterem Bonus-Material.
PPS – Und noch ein (Re-)Release: Der gleichfalls sehr empfehlenswerte “Rust”-Vorläufer “Synchronized”” – 2007 unter dem Projektnamen Dial gemeinsam mit Kristoffers nicht nur musikalischen Partnerin Liselotte Hegt entstanden – wird am 6. Juni neu aufgelegt.
PPPS: Anscheinend wird 2020 doch noch ein gutes Jahr, zumindest für große Fans von Kristoffer Gildenlöws Musik – im Herbst wird mit “Empty” noch ein weiteres Album erwartet!
PPPPS – Apropos Herbst – die geplanten Release-Shows für “Homebound” sind nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Sie sollen wie folgt nachgeholt werden:
04.07. Breda (NL), Café Bel Air (BetreutesProggen.de ist vor Ort)
16.10. Dordrecht (NL), Bibelot
10.12. Arnhem (NL), Luxor Live
2021
08.01. Weert (NL), De Bosuil
Surftipps zu Kristoffer Gildenlöw:
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ProgArchives
Rezension zu “The Rain” (2016)
Konzertbericht Kristoffer Gildenlöw & Friends, 2014
10-Fragen-Interview mit Kristoffer auf Gaesteliste.de (2013)
Interview zu “Rust” (2013)
Rezension zu “Rust” (2013)
Wikipedia
Alle Abbildungen: Kristoffer Gildenlöw / Blacklake Design / Dutch Music Works