Crust Punk und Post Hardcore sind wahrscheinlich Genres, die in weiten Teilen der Prog Community eher weniger wahrgenommen oder rezipiert werden. Dann und wann tauchen unter den nietenbesetzten Erben von Amebix und Tragedy jedoch Bands auf, die auch hier Gehör verdient haben. Dazu gehören die fünf Musiker von Grace.Will.Fall aus Jönköping, welche gerade über Midsummer Records ihr fünftes Album “Barren by Design” veröffentlicht haben.
Grace.Will.Fall sind:
Ulf Blomberg – Gesang,
Erik Johansson – Gitarre und Backup Gesang,
Björn Isaksson – Gitarre und Backup Gesang,
John Andersson – Schlagzeug, und
Hampus Mörk – Bass.
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Was Grace.Will.Fall auf “Barren by Design” präsentieren, ist weitaus mehr als nur Crust Punk. Das liegt zunächst am ausgefeilten Klangbild, welches sich um Meilen vom kratzig-derben DIY Crust unterscheidet. Außerdem sind keine Tendenzen zu erkennen, in denen sich die Band anderen Stilen wie Grindcore (vgl. Nasum) oder Black Metal (vgl. Martyrdöd) annähern. Stattdessen wird auf Abwechslung in Takt, Tempo und Rhythmik gesetzt. Es geht also stark in Richtung Post Hardcore im Stil von Bands wie Converge. Eventuell würde hierfür der Terminus Post Crustcore passen (nicht zu verwechseln mit Neo Crust).
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Das Grundgerüst auf “Barren by Design” ist geprägt von punktgenau platzierter Hektik und klirrender Kälte. Die Instrumente reiben, kreischen und frohlocken im rauen, flinken und zielgerichteten Tanz darüber. Mit gesenktem Kopf, breiten Schultern und ausgefahrenen Ellenbogen reitet der Sound wild in alle Richtungen und kommt doch immer wieder am richtigen Ort an. Im Zentrum steht der heiser schreiende Gesang, der gelegentlich durch Heavy-Metal-verwandte Gitarrensoli und -licks abgelöst wird.
Für Fans von brachialem Post Hardcore sowie von endzeitlicher Crust-Romantik ist das fünfte Werk von Grace.Will.Fall ein echtes Schmankerl. Aber auch Musikliebhabende mit offenem Ohr, die sich nicht täglich mit dem Soundtrack der Postapokalypse umgeben, lohnt es sich, hier einmal reinzuhören.
“Barren by Design” ist rabiat, intelligent umgesetzt, rau und geplant chaotisch. Ein starkes Album, das einschlägt wie ein Blitz und nichts zurücklässt als Brachland.
Bewertung: 11/15 Punkten (RG 11, KR 11)
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