(53:44, Coloured Vinyl / CD Digipack / Digital, SPV/Steamhammer, 2020)
Es war einmal ein Album mit dem Titel “Good morning, how did you live?“. Wir schreiben das Jahr 2011, als in der Hauptstadt Niedersachsens Cryptex ihren ersten Langspieler an die Herzen und Ohren der Prog-Gemeinde legt. Der Erfolg blieb nicht aus und Menschen überall zelebrierten die facettenreiche Musik der Band. Darauf folgten einige kleinere Releases, darunter das 2015er Themenalbum “Madeleine Effect”. Mastermind Simon Moskon wiederum fasste den Entschluss, an das erfolgreiche erste Album anzuknüpfen. Und so stellt die neue Veröffentlichung von CRYPTEX eine Fortsetzung von “Good morning, how did you live?” dar, aber mit deutlich mehr Erfahrung, Reife und Finesse in Musikalität, Arrangements und Songwriting.
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Das Line-up auf “Once upon a Time” ist minimalistisch und doch hochkarätig. Keyboarder und Sänger Simon Moskon holte sich Verstärkung durch Bassist Marc Andrejkovits, Schlagzeuger Simon Schröder sowie Gitarrist André Jean Henri Mertens. Für das Songwriting ist zwar nach wie vor hauptsächlich Moskon verantwortlich, jedoch hat Mertens hier massiv Unterstützung geleistet. Dazu haben sich Andrejkovits und Schröder auch ins Erstellen der Texte der Songs eingebracht. Bei solch kooperativer Arbeit an einem Album ist dann auch zu erwarten, dass der Output dementsprechend qualitativ hochwertig ist (es gibt doch aber genau auch jede beliebige Menge an höchstklassigen Alben von autistisch-diktatorisch agierenden Künstlerpersönlichkeiten? Die verwirrte Schulssred.).
Und das ist er geworden! Das neue Album ist ein bunt schillerndes Kaleidoskop aus verschiedenster progressiver Musik geworden. Cryptex geben sich vielseitig in starker Prog-Rock-Manier. Dabei scheint es ihnen kinderleicht zu fallen, dem klaren und melodischen Klang metallene Klänge unterzumischen.
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Doch nicht nur brachiale Einflüsse mischen sich problemlos in die Soundlandschaften. Auch symphonische Elemente schweben leichten Fußes mit im bunten Schleier der Musik auf “Once upon a Time”. Die Niedersachsen schaffen es, harte und anspruchsvolle Töne samtweich zu verpacken und ihre vielfältige progressive Rockmusik so leicht erscheinen zu lassen, dass sie ins Abendprogramm eines dritten Programms passen würde.
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Die umfangreiche, atemberaubende und bunte Klangwelt, die Cryptex auf “Once upon a Time” präsentieren, kann problemlos in den hohen Ligen mit Akteuren wie Yes oder den Flower Kings mitspielen. Herausstehend ist vor allem der zumeist sehr warme Klang aller Instrumente sowie Simon Moskons Stimme. Das neue Album ist ab 08. Mai über das SPV Sublabel Steamhammer auf rot-schwarzem Vinyl oder als CD Digipack erhältlich und ist ein nahezu makelloses Werk. Einzig die letzten zwei narrativen Titel auf dem Album wirken ein wenig abgeschnitten und deplatziert.
Bewertung 14/15 Punkten (RG 14, KR 12)
Surftipps zu Cryptex:
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Cryptex im Kurz-Interview (2011)
Rezension “Madeleine Effect” (2015)
Rezension “Live at De Bosuil – Over Hills And Stones Tour” (2012)
Rezension “Good Morning, How Did You Live?” (2011)
Wikipedia