(74:54, Vinyl, Digital, Wolves & Vibrancy Records, 2020)
Abriss auf ganzer Linie. Nach ihren Arvo Pärt-Adaptionen besinnen sich Walk Through Fire wieder auf das Wesentliche, das darin besteht, den maximal möglichen Slow Down zu erreichen. Auf “Vår Avgrund” läuft das auf eine Drosselung bis zum scheinbaren Stillstand hinaus. Auf dem dritten Album der schwedischen Sludge-Institution steht man nicht nur thematisch am Abgrund. Und nach dem ambienten Opener ‘Avgrund’ ist man sogar noch einen Schritt weiter.
Die metallisch harschen Soundeskapaden wurden dabei gestreckt und bis ins Unendliche gedehnt, was die Amplituden der Ereignishorizonte gleichrichtet, so dass kaum noch nachweisbare Ausschläge messbar sind. Das heißt auch, dass neben mäandernden Zeitlupenriffs so viel nicht passiert. Die daraus resultierenden Sludge-Brocken, in denen sich dann gar zum ersten Mal in schwedischer Sprache gelautäußert wird, kommen dann lässig auf dreizehn (‘Att Leva Är Att Lida’), fünfzehn (‘Till Intet Gjord’) oder gar neunzehn (!) Minuten (‘Tragedin’) – eine nicht enden wollende Tortur, die von einem plötzlich ins Geschehen preschenden Saxophon in ‘Vägar Mot Slutet’ nicht unbedingt ins blendende Licht gerückt wird. Wer ganz unten im Abgrund ist, der vegetiert ohnehin im Dunkel …
Bewertung: 9/15 Punkten (CA 9, KR 10)
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