(64:36, DCD, Digital, nummerierte limited “True Music Guide“-Edition, Glassville, 2020)
Kayak zählt nicht nur in den Niederlanden zu den Urgesteinen der Progressive Rock Szene. Seit 1972 beliefern sie den Musikmarkt in regelmäßigen Abständen und in wechselnder Besetzung mit einer Vielzahl von Live- und Studioalben. Zuletzt war es das Album „Seventeen“, welches von Kritikern mit reichlich Lob versehen wurde. Auch die letzten Live-Auftritte vor allem in heimischen Gefilden fanden uneingeschränkt Anklang. Nun liefert die aus Hilversum stammende Band ein weiteres Live-Album ab, mit dem kurzen Titel „Live 2019“. Die vorliegenden Aufnahmen entstanden im Januar und Mai 2019 sowohl im Cultuurpodium Boerderij, Zoetemeer als auch im Poppodium Hedon, Zwolle in der aktuellen Besetzung, bestehend aus Bart Schwertmann / Vocals, Acoustic Guitar, Bass, Percussion; Marcel Singor / Guitar, Vocals; Hans Eijkenaar / Drums, Sequences; Kristoffer Gildenlöw / Bass, Backing Vocals sowie Mastermind und Gründungsmitglied Ton Scherpenzeel / Keyboards, Vocals, Composer, Arranger & Producer. Nebenbei bemerkt musste sich Ton Scheerpenzeel seither aus gesundheitlichen Gründen vorläufig (hoffentlich bleibt es nicht dabei!) aus dem Konzertgeschehen abmelden. Das Live-Doppelalbum bietet genau das, was sich der langjährige Kayak-Kenner und -Fan erhofft und erwartet hat, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit 22 Songs gleich 115 Minuten gestattet Kayak einen exklusiven Rückblick in die Vergangenheit, vergessen dabei allerdings nicht, den Schwerpunkt besonders auf das letzte Studioalbum ‘Seventeen’ zu legen.
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Dennoch bleiben Hits wie ‘Irene’, ‘ Ruthless Queen“ und ‘Starlight Dancer’, um nur wenige zu nennen, vor heimischer Kulisse unvergessen und kommen besonders gut an. Das sollte auch den Liebhaber des Tonträgers begeistern und gleichfalls erfreuen. Mit der gewohnten Professionalität überzeugen alle Musiker, hier zeigt sich die im Musikzirkus gewonnene langjährige Erfahrung. Mit ihrer Mischung aus Rock, Hard Rock, Pop und selbstverständlich einer gehörigen Portion Progressivem stehen die Niederländer und der in den Niederlanden lebende Schwede Gildenlöw für einen hohen Wiedererkennungseffekt. Auch wenn Kayak – wohlgemerkt im positiven Sinne! – etwas “altmodisch” daherkommen, so verfügt dieser Retrosound immer noch uneingeschränkt über einen angenehmen Charme. Sicherlich erklärt das auch die große Popularität der niederländischen Band über viele Jahrzehnte hinweg.
Wer bislang keine Gelegenheit hatte (und es gab bislang leider nur zwei Konzerte in Deutschland), die Band live zu erleben, sollte sich dieses Doppelalbum zulegen, was laut Homepage nur via Bandcamp möglich ist. Mit ein wenig Glück gibt es auch noch ein Exemplar der auf 150 Stück limitierten True Music Guide Sonderausgabe in Form eines kleinen, informativen Magazins.
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 10, HR 10)

Line-up / Musicians
– Bart Schwertmann / Vocals, Acoustic Guitar, Bass, Percussion
– Marcel Singor / Guitar, Vocals
– Ton Scherpenzeel / Keyboards, Vocals, Composer, Arranger & Producer
– Hans Eijkenaar / Drums, Sequences
– Kristoffer Gildenlöw / Bass, Backing Vocals
Surftipps zu Kayak :
Homepage
Facebook
Bandcamp
Spotify
Progarchives
Proggnosis
Loudersound
Wikipedia
Wikipedia (englisch)
Abbildungen: Kayak, Glassville Records
2 Kommentare
Lieber Horst-Werner,
ein Dankeschön für Deinen Bericht zur 18. CD von Kayak – darüber habe ich mich als einer der wenigen Kayak-Fans in Deutschland (seit Kayak mit Ruthless Queen in der WDR2-Schlagerrallye 1979 platziert war) sehr gefreut. Auch ich habe die Doppel-CD mit personlichem Dank (handgeschrieben) von Ton Scherpenzeel erhalten und genieße die aktuellen Songs sowie die Klassiker aus den 1970ern.
Gerne hätte ich die Band im Dezember 2019 in Dortmund wiedergesehen, genauso wie im März 2020 in Wuppertal den Alt-Rocker Russ Ballard, der für unzählige Interpreten großartige Songs komponiert hat. Aus der (Prog)Rock-Ecke sei lediglich an Rainbow erinnert. Aber beides hat nicht sollen sein – und auch das Prog-Festival auf der Loreley, bei dem Kayak eingeplant war, findet 2020 nicht statt.
Things can only get better … .
Gruß aus Hennef
Hallo Markus,
das freut mich sehr, dass meine Review bei Dir gute Erinnerungen geweckt hat. Ich denke, da haben wir die gleichen Vorlieben zu den Niederländern. Für mich war das ein großes Erlebnis, als die Jungs (zwar nicht die alte Besetzung) 2018 erstmalig in Deutschland (Dortmund) aufgetreten sind. Erschreckend war nur die geringe Besucherzahl, dafür gab es nach dem Konzert ein paar nette Worte und eine Menge Unterschriften. Nach vielen Scheiben endlich das Live-Erlebnis, das war schon die Krönung. Jetzt heißt es erst einmal abwarten wann Ton Scherpenzeel nach seinem Herzinfarkt wieder auf die Bühne zurückkehrt, vielleicht ergibt sich dann eine neue Gelegenheit die Band zu erleben.
Gruß aus dem Bergischen Land