(52:47, CD, digital, Progressive Promotion Records, 2020)
Auf eine klare Rollenvergabe konnte man sich innerhalb der Band offensichtlich nicht einigen, denn anscheinend dürfen alle mal von allem etwas, wie der Besetzungsliste abzulesen ist:
Hanspeter Hess – keyboards / seabord rise / programming
Chris Grundmann – keyboards / guitars / bass / programming
Dominik Wimmer – drums/ guitars / keyboards
Markus Roth – keyboards / guitars / bass / programming.
Keyboard-Fans scheinen also schon mal auf ihre Kosten zu kommen, so liest sich dies zumindest. Und auch noch nicht genug der Gitarristen, auf einzelnen Songs sind gleich noch vier weitere als Gastmusiker zu hören, nämlich Achim Wierschem (u.a. Flaming Bess, Mindmovie, Horizontal Ascension), Sebastian Schleicher,Claus Flittiger und Sebastian Mikolai.
Nach dem 2017er Debüt-Album ”Calculated Risk” folgt nun knapp drei Jahre später das Nachfolgealbum des Vierers, der in unveränderter Besetzung zusammen geblieben ist. Zwei der vier Namen dürften dem Fan der deutschen Prog-Szene geläufig sein. Markus Roth ist hier bereits mit seinem Projekt Marquette in Erscheinung getreten. Das gilt auch für Hanspeter Hess, der unter seinem Pseudonym The Healing Road bereits einige Alben auf den Markt brachte, einige davon sicherlich sehr interessant für Mike Oldfield Fans.
Nun also der zweite Streich des Quartetts. Es geht gleich heftig los im Opener ‚The Hand Sculpted Heart‘: flottes Drumming, flitze-Synthesizers, und dann voll im Dream Theater/Sherinian/Liquid Tension Experiment Stil weiter. Fast schon Rammstein-mäßige Gitarre, was dem Rezensenten neulich schon so ähnlich untergekommen ist, und zwar bei Stephan C. Schenkel. Hier stehen den fetzigen Gitarrenparts Berge von Keyboards gegenüber, um eine Mischung aus Symphonic Prog und Prog Metal zu zelebrieren. Dabei schaffen sie es durchaus, Abwechslungsreichtum in ihre Kompositionen zu bringen. Auf dem fast 12-minütigen ‚Circus Maximus‘ spielt Gast Sebastian Mikolai an der akustischen Gitarre eine wichtige Rolle. Dieser Titel eignet sich gut als Anspieltipp, da hier eine beeindruckende Bandbreite geboten wird, auch einige jazzigere Ausflüge inklusive. Tolle, abwechslungsreiche Nummer.
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Wer hier an welcher Stelle federführend wirkte, bleibt unklar – auf jeden Fall wirkt das alles sehr gut eingespielt. Zumindest lässt sich feststellen, dass Hess hier sein Faible für Oldfield-Artiges nicht einbringt.
Sehr erfrischendes, peppiges, gut arrangiertes Instrumental-Album. Klare Empfehlung für Genre-Freunde.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 9)
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Abbildungen: Force of Progress, Progressive Promotion Records