((50:46, 38:08, 2 CD – später), Download, Eigenvertrieb (Bandcamp), 2020)
Der kalifornische Multiinstrumentalist, Sänger, Texter, Komponist und Produzent Robert Svilpa veröffentlicht mit „To Sleep Perchance To Dream“ sein drittes Solo-Album. Sein Debütalbum im Jahre 2000 war noch von Cover-Versionen aus dem Prog- und Rockgarten gefüllt. Seine zweite Veröffentlichung „The Sound Of Thoughts“ von 2005 besteht dann aus Eigenkompositionen im melodischen Sinfonik-Prog zwischen sphärischen Klangräumen und rockigen Rhythmen. Außerdem war Svilpa von 2007 bis 2018 der musikalische Kopf der Neo-Progband Paraesthesia, die 2009 das Werk “A Fine Line Between…” veröffentlichte, welches 2016 remastert wurde.
Auf seinem fast 90-minütigen aktuellen Output komponiert, arrangiert und produziert Robert Svilpa standesgemäß alles im Alleingang. Ebenfalls bedient er alle Instrumente wie Gitarre, Bass, Tastaturen mit Samples, Schlagzeug sowie Hand-Perkussionen. In einer noch zu veröffentlichenden Version wird er sich dann von folgenden Musikern unterstützen lassen:
Andy Edwards – Drums / Percussion (u.a. bei IQ, Frost, Kiama, Ian Parker, Neo)
Thomas Lang – Drums / Percussion (u. a. bei Falco, Peter Gabriel, Asia, Robert Fripp, Paul Gilbert)
Jimmy Keegan – Drums / Percussion (u. a. bei Spock’s Beard, Agents Of Mery, Traumhaus, Pattern Seeking Animals )
John Jowitt – Bass Guitars (u. a. bei IQ, Arena, Frost, Jadis)
Jeffrey McCormack – Drums/Percussion (u. a. TKO, Q 5, FireWolfe)
Marc Miller – Bass Guitars, Chapman Stick (u. a. Mister Mister, Oscar Peterson Band).
Der wesentliche Unterschied zur vorliegenden Version von “To Sleep Perchance To Dream” zu seinen bisherigen Veröffentlichungen ist die Inszenierung als reines Instrumental-Album. Ebenfalls wird es in einer folgenden Version ergänzenden Gesang geben. Außerdem ist das Werk ein Konzeptalbum, da der Künstler aus der Sicht eines Kindes Träume mit allen Facetten und Emotionen vertont. Hierzu bedient er sich einer thematischen Unterteilung der zwölf Tracks in drei Abschnitte.
Musikalisch wandelt Svilpa weiterhin im Neo-Prog bzw. dem Sinfonik-Prog. Es gelingt ihm, gemäß der verschiedensten Emotionen einer Traumreise, zwischen lieblichen, fröhlichen, düsteren und eruptiven Stimmungen eine facettenreiche Klangreise zu vertonen. Die Einschlafphase wird mit ‘Foucault’s Pendulum (Part 1)’ sphärisch eröffnet, um in einen temperamentvollen Übergang zu wechseln, wobei die Rhythmen an frühe Rush erinnern. Folkiges Gitarrenspiel sowie die Tonfolgen des Klaviers im Stil von ‘Tubular Bells’ beenden dann den ersten Track.
Auf der weiteren Traumeise ertönen viele melodische Klangreigen mit getragenem Hammondorgel-Sound, wobei auch die Gitarre immer wieder gefühlvoll brillieren darf. Auf ‘Pareidolia’ sorgen dann Tabla Loops sowie das Gitarren- und Synthesizerspiel für eine orientalische Stimmung.
Wenn es härter wird, darf man an Bands wie Rush, Visual Cliff oder auch Porcupine Tree denken. Die frühen Porcupine Tree ohne Metal-Anwandlungen sind grundsätzlich ein guter Vergleich für die düsteren Stimmungen, einige ruhig-atmosphärische Darbietungen sowie die eruptiven Ausbrüche.
Auch bei der Behandlung der verschiedenen Instrumente weiß Robert Svilpa zu punkten.
Bewertung: 10/15 Punkten (WE 10, KR 12)
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