(63:36, CD, Digital, RecPlay Inc. d.h. Eigenpressung / Just For Kicks, 2019)
Dave Kerzner ist seit seinem gemeinsamen und von bemerkenswerten Erfolg gekrönten Auftritt mit Simon Collins bekannt als Sound of Contact, in der Szene kein unbeschriebenes Blatt mehr. Wie sich herausstellte, trägt nicht nur die damalig gewonnene Erfahrung weitere Früchte und erweist sich als ideales Fundament für sein aktuelles Projekt In Continuum. Wie so oft spricht man nicht selten voreilig von einer Supergruppe, wenn gleich mehrere renommierte Musiker sich zusammenfinden, so auch in diesem Fall. Und tatsächlich die Annahme findet Bestätigung, dass das Science-Fiction-Progrock-Musikabenteuer mit dem Titel „Acceleration Theory Part Two: Annihilation“ ein würdiger Nachfolger ist, wenn nicht sogar als perfekte Ergänzung zum Anfang 2019 erschienen Vorgängersalbum „Accelerated Theory Part One: Aliena“ anzusehen ist. Ursprünglich sollten Teile der Songs noch im Namen von Sound of Contact, als Nachfolgealbum von „Dimensionaut“ (2013) veröffentlicht werden, diese Pläne hatten sich aber nach der Auflösung der Band schnell zerschlagen. Erst 2019 war es dann so weit, dass David Kerzner Taten folgen ließ und das bestehende Material mit seinem neuen Projekt In Continuum zu neuem Leben erweckte. Beide Alben sind wie beschrieben Sci-Fi Progressive-Rock-Konzeptalben, die sich mit fremden Besuchen in der Zukunft und dem Schicksal der Menschheit befassen. Das umfangreich mit der Geschichte und den Songtexten illustrierte Booklet gibt einen guten Einblick in das neue Album des amerikanischen Songwriters, Musikers, Produzenten und Sounddesigners.
Das vorliegende Album bietet u.a. keinen geringeren, als Nick D’Virgilio und Marco Minnemann am Schlagzeug, Randy McStine, John Wesley und Fernando Perdomo an der Gitarre, sowie den Sängern Jon Davison und Michael Sadler die passende Bühne. Alleine diese Besetzung schraubt vor dem ersten Hördurchgang die Erwartung in höchste Sphären. In Continuum zeigt deutlich welche musikalischen Wurzel und Vorlieben dem zu Grunde liegen. Dave Kerzner favorisiert eindeutig den 70er-Jahre-Prog von Yes, Genesis und / oder der späteren Pink Floyd-Periode. Ein großer Anteil seiner Kompositionen besteht aus symphonischen Elementen, daraus entwickelt sich oftmals eine fast nostalgische Atmosphäre, teils in epischer Breite, aber immer angenehm zu verarbeiten. Durchgehend wird großer Wert auf Tastenarbeit und ausdrucksvollen Gesang gelegt, ausufernde Gitarrensoli spielen eine etwas untergeordnete, aber keineswegs unwichtige Rolle. Bei der Umsetzung der vielschichtigen Stilrichtungen des Progressiv und Art Rocks kann sich Kerzner auf die zuvor genannten illustren Musiker zu 100 Prozent verlassen.
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Part Two und der Vorgänger Part One hätten strenggenommen auch gemeinsam als Doppelalbum erscheinen können, zumindest sowohl thematisch als auch musikalisch besteht eine sehr enge Beziehung zueinander. Warum die zeitliche und physische Trennung der Veröffentlichungen erfolgte, ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, beeinflusst glücklicherweise die hohe Qualität der Darbietung aber nicht. Wollte man der Musik bestimmte Attribute zuordnen, so fallen einem Begrifflichkeiten wie Atmosphäre, Sehnsucht, Hoffnung. Harmonie, Zerstörung und Wiederaufbau oder gar Liebe ein. All diese Gefühlsmomente verarbeitet In Continuum zu einem kurzweiligen Gesamtwerk.
Es ist beileibe nicht nur Science-Fiction sondern absolute Realität, dass Dave Kerzner mit In Continuum und „Acceleration Theory, Part Two: Annihilation“ ein sehr gutes symphonische Prog-Album gelungen ist, wen wundert es bei der Besetzung? Freunde des Genres werden ihre helle Freude haben.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Line-up / Musicians
– Gabriel Agudo / Lead Vocals
– Fernando Perdomo (Dave Kerzner Band)/ Guitar, Bass
– Randy McStine (Sound of Contact, The Fringe, Lo-Fi Resistance) / Guitar
– Dave Kerzner (Sound of Contact, Dave Kerzner Band) / Keyboards, Vocals, Production, Mixing
– Matt Dorsey (Sound of Contact) / Bass, Guitar
– Marco Minnemann (Steven Wilson, The Aristocrats) / Drums
With:
– Leticia Wolf (The Dead Deads) / Lead Vocals & Backing Vocals
– Jon Davison (Yes) / Lead Vocals & Backing Vocals (7,10)
– Michael Sadler (Saga) / Lead Vocals & Backing Vocals (2)
– John Wesley (Porcupine Tree) / Guitar
– Nick D’Virgilio (Big Big Train, Spock’s Beard) / Drums
– Ruti Celli / Cello
– Kaitlin Wolfberg / Violin
– Joe Deninzon / Violin
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