Dee Dammers – Bubbly Joyride To Utopia

(44:00, 1 CD/Digital, Eigenvertrieb, 2020)
Instrumentalalben sind fast immer ein zweischneidiges Schwert, vor allem wenn sogenannte Guitar heroes am Werke sind. Schnell verkommen solche Produktionen dann mal zur reinen Selbstdarstellung der eigenen Fähigkeiten oder zur Demo-CD für Hersteller von Gitarrenverstärkern. Dee Dammers (u.a. Gitarrist von Udo Dirkschneider‘s U.D.O.) versucht auf “Bubbly Joyride to Utopia” dieser Versuchung zu widerstehen und verfolgt einen eher narrativen Ansatz. Er möchte auf “Bubbly Joyride To Utopia” nach eigener Aussage Geschichten erzählen, für ein Album ohne Text ein interessantes Vorhaben.

Mit dem Titelstück geht es gleich ziemlich frisch und frei und ohne die sonst üblichen Genre-Klischees ans Werk, Dammers und seinen gut aufgelegten Mitstreitern gelingt ein frischer und frecher Auftakt, welcher viel Spielfreude versprüht und dabei nicht in die anfangs erwähnte Falle der Selbstdarstellung tritt. Somit ist der weitere Weg des Albums auch schon vorgegeben, es geht nämlich einmal quer durch alle denkbaren Stilrichtungen. Von Metal über Rock, Fusion und Funk bis hin zu Country und Jazz gibt es allerlei Genres zu hören. Dass die Gitarre dabei das stets tragende und den Gesang ersetzende Element ist, versteht sich dabei von selbst. Dee Dammers beeindruckt dabei mit meist sehr passenden und geschmackssicher arrangierten Soli. Seine Fähigkeiten am Instrument stehen außer Frage, und daher hat er es gar nicht nötig, seine Kompositionen von einem Solo zu nächsten zu jagen.

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Wie häufig fragt man sich allerdings bei manchen der Kompositionen, ob ihnen nicht doch auch Gesang gut getan hätte. Exemplarisch dafür steht die schöne Ballade “Otherworldly”, deren Refrain geradezu nach gesanglicher Unterstützung verlangt. Die Halbwertszeit eines Albums wie “Bubbly Joyride to Utopia” fällt sicherlich für jeden Hörer unterschiedlich aus. Für Freunde von perfekt eingespielten Instrumentals mit versiertem und gefühlvollem Gitarrenspiel ist das Album dabei mehr als nur ein Reinhören wert, andere mögen sich trotz der durchgehenden Feel Good-Atmosphäre eventuell schneller langweilen.
Bewertung: 10/15 Punkten

P.S.: Das per Crowdfunding finanzierte Album erscheint auf digitalen Kanälen und in kleiner Auflage direkt beim Künstler. Angehende Gitarrenhelden können dort sogar Jam-Tracks Tabulaturen erwerben.

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Abbildungen: Dee Dammers