Davi Rodriguez De Lima – Fantasma

Davi Rodriguez De Lima - Fantasma (Sulatron Records/Brokensilence, 2020) (35:52, Vinyl, Digital, Sulatron Records/Brokensilence, 2020)
A Brazilian in Berlin … Daraus ließe sich eine spannende Story machen. Aber wie immer sind die spannendsten Storys eben die, welche das Leben selbst schreibt. Davi Rodriguez de Lima zog es doch wirklich vor acht Jahren von Brasilien nach Berlin – wo die Liebe hinfiel. Der in der Undergroundszene seiner Heimat nicht gerade unbekannte Musiker (Ecos Falsos, Orange Disaster) setzte dabei wirklich alles auf eine Karte und veröffentlicht nun, in seiner neuen Heimat längst sesshaft geworden, sein Debütalbum. Was eigentlich nicht anders zu erwarten war.

Dabei macht die Veröffentlichung unter eigenem Namen durchaus Sinn, spielte de Lima „Fantasma“ bis auf die Trompeten wirklich alles im Alleingang ein. Die Fuzz- und Garagerockgewitter, welche die acht hier zu hörenden Tracks zu bieten haben, sind dabei vor allem Arrangement-technisch überaus spannend, verwendete der Protagonist dabei eben kein herkömmliches Instrumentarium. Die Drumspuren beispielsweise wurden aus Samples rhythmisch krachender Alltagsgeräusche kreiert, wobei von Baustellenlärm bis hin zu zerbrochenen Fensterscheiben alles Mögliche zur Anwendung kam. Die Bässe stammen derweil von einem Moog. Und damit alles zusammenpasst, gönnte man sich den Luxus und baute eigens für die Aufnahmen einen speziellen Gitarrenamp.

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„Fantasma“ ist dann auch wirklich fantastisch. Vor allem vom Standpunkt alles dominierender Wabermassen, die aber hin und wieder dezent geerdet werden. So hätten Suicide geklungen, wenn Alan Vega und Co. auf Gitarren gesetzt hätten. Tracks wie ‚Neblina Rosa‘ spachteln dabei tief in der schmierigen Patina des Garage Rock und fördern dabei so manch goldglänzendes Relikt zu Tage. That’s Rock’n Roll!
Bewertung: 10/15 Punkten (CA 10, KR 10)

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Abbildungen: Davi Rodriguez De Lima / Sulatron Records